Strom aus Müll
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Michael Müller hat heute in Bremen die vierte Fachmesse "waste to energy" eröffnet. Dabei hob er die Bedeutung der energetischen Nutzung von Abfällen und Reststoffen für den Klimaschutz hervor: "Wir wollen bis 2020 den Anteil regenerativer Energien im Strombereich auf mindestens 30 Prozent und im Wärmebereich auf mindestens 14 Prozent steigern. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, müssen alle Möglichkeiten für eine klimaschonende Energieerzeugung genutzt werden. Die verstärkte und effizientere Nutzung von Abfällen und Reststoffen kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten."
Neben klassischen heizwertreichen Abfällen wie zum Beispiel Altholz, Restmüll, Altreifen oder gemischten Kunststoffen stehen auch tierische Nebenprodukte, Waldrestholz, Landschaftspflegematerialien oder Rückstände aus der Landwirtschaft für eine energetische Nutzung zur Verfügung. Darüber hinaus sind auch Deponie- und Klärgas wertvolle Energieträger. Deutschland verfügt über vielfältige Anlagen zur energetischen Nutzung dieser Abfälle und Reststoffe und ist auch beim Export der entsprechenden Technologien erfolgreich. Insgesamt trägt die energetische Nutzung von Abfällen bereits heute mit rund drei Prozent zur Energieerzeugung in Deutschland bei.
Seit dem 1. Juni 2005 dürfen unbehandelte Abfälle in Deutschland nicht mehr abgelagert werden. Das hat dazu geführt, dass vermehrt heizwertreiche Abfälle, die früher in Deponien vergraben wurden, für eine energetische Nutzung zur Verfügung stehen. Dadurch konnten gegenüber 1990 jährlich etwa 25 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermieden werden. Insgesamt ist die Abfallwirtschaft bislang mit rund 46 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr zu einem erheblichen Teil an der Senkung der klimawirksamen Emissionen in Deutschland beteiligt.