Windkraft: RWE kritisiert Gabriel
Für Montag hat Umweltminister Sigmar Gabriel über 50 Teilnehmer zu einem Windkraft-Krisengipfel eingeladen. Darunter Manager von RWE, Eon, EnBW und Vattenfall sowie Banken und Windkraftanlagen-Bauer. Fritz Vahrenholt, Chef der RWE-Tochter Innogy, kritisierte Gabriels Pläne, Bürgschaften für die Errichtung von Windparks zu vergeben. "Wenn der Staat etwas tun will, sollte er mittelständischen Windkraftanlagen-Bauern Bürgschaften geben", sagte Vahrenholt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Zudem sollte die Regierung das für die Genehmigung zuständige Bundesamt endlich mit genug Personal ausstatten. "Derzeit dauert die Genehmigung über ein Jahr", so Vahrenholt. RWE selbst möchte bis 2015 Windkraftanlagen für 1000 Megawatt errichten und betreiben. "Ohne finanzstarke Versorger wie uns wird die deutsche Regierung das Klimaziel 2020 nicht erreichen", ist Vahrenholt überzeugt.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel dagegen sieht gute Chancen, dass die Branche der erneuerbaren Energien aus der gegenwärtigen Finanzkrise gestärkt hervorgehen wird. "Die Finanzkrise wird vorübergehen. Aber der Klimawandel schreitet weiter voran. Die Ergebnisse des Europäischen Rates und der Klimakonferenz in Posen zeigen: Die Staatengemeinschaft wird verstärkt auf den Ausbau der erneuerbaren Energien setzen. Das bietet gerade für die in vielen Bereichen weltweit führenden deutschen Unternehmen riesige Chancen. Und auch in Deutschland wird die Dynamik nicht nachlassen. Von 2008 bis 2020 rechnen wir mit Investitionen von jährlich rund 12 Milliarden Euro in erneuerbare Energien." Dennoch seien gezielte Maßnahmen notwendig, damit die kurzfristigen Finanzprobleme der Branche nicht langfristig schaden.