Hemmt Stromnetz erneuerbare Energien?
„Der Umbau unserer Energieversorgung bedeutet wirksamen Klimaschutz und kurbelt die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig an. Technische Hindernisse müssen deshalb so schnell wie möglich beseitigt werden“, verlangte Schütz.
Da insbesondere Wind- und Sonnenenergie ihren Strom witterungsabhängig liefern, muss das Stromnetz aus Sicht der Verbände entsprechend angepasst werden und eine Verknüpfung mit steuerbaren Bioenergiequellen und Energieverbrauchern erfolgen. „Die bestehenden Speicherkapazitäten müssen stärker auf das Windangebot ausgerichtet und zusätzliche Investitionen in neue Speicherkapazitäten getätigt werden“, forderte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), vor rund 100 Konferenzteilnehmern aus Verbänden, Unternehmen und Politik.
Jörg Müller, Vorsitzender der Gesellschaft für Netzintegration (GENI), beschrieb die Herausforderung so: „Unsere Energieinfrastruktur war bisher auf große, fossil befeuerte Kraftwerke ausgerichtet. Jetzt wird dieser Kraftwerkspark Schritt für Schritt umgebaut und durch viele dezentrale Anlagen ersetzt, die sich aus Erneuerbaren Energien speisen. Diese müssen in die Lage versetzt werden, in Verstetigung der Stromproduktion und neue Speicher wie beispielsweise Wasserstoff zu investieren.“
Neben dem notwendigen Netzausbau sahen die Konferenzteilnehmer einen Lösungsansatz für die Netzintegration des Stromes aus Erneuerbaren Energien in Anreizen für regenerative Kombikraftwerke, wie sie die zum Jahresbeginn in Kraft tretende Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in einer Verordnungsermächtigung vorsieht. Solche Kombikraftwerke schalten Wind- oder Solaranlagen mit steuerbaren Erneuerbaren Energien und Stromverbrauchern zusammen und erhalten dafür einen finanziellen Bonus. „Dieses Instrument hilft den Betreibern von Erneuerbare-Energien-Anlagen, ihre Einspeisung kontinuierlicher zu gestalten und so das Stromnetz zu entlasten“, erläuterte BEE-Präsident Schütz.