Bundestagswahl: Atomkraftwerke vom Netz
Die Bundestagswahl Ende September wirft ihre Schatten voraus: Zwei Atomkraftwerke werden deshalb abgeschaltet, offiziell zu längeren Wartungsarbeiten. Block A des Kernkraftwerkes Biblis geht wahrscheinlich Ende Februar vom Netz, teilte der Betreiber RWE mit. Auch die EnBW nimmt den Block 1 des Kraftwerkes Neckarwestheim vom Netz. Beide Unternehmen hoffen darauf, dass der Ausstieg aus der Atomenergie der ehemaligen Rot-Grünen-Bundesregierung von einer neuen, dann schwarz-gelben Regierung, wieder einkassiert wird.
Nach dem alten Beschluss zum Atomausstieg haben beide Kraftwerke die ihnen zugestandenen Restlaufzeiten fast erreicht und müssten bald endgültig stillgelegt werden. Bei der anstehenden Bundestagswahl geht es energiepolitisch um tiefgreifende Richtungsentscheidungen. Je nachdem, ob SPD oder CDU besser abschneiden, sind weitere Förderungen der erneuerbaren Energien oder eine Renaissance der Kernkraftwerke zu erwarten.
In den nächsten Jahren stehen umfangreiche Investitionen in den deutschen Kraftwerkspark an. Rund ein Viertel der Stromproduktion wird bis 2020 ersetzt werden müssen. Die Energiekonzerne erwarten sich daher Richtungsentscheidungen für ihre Milliardeninvestitionen. Da die Proteste in der Bevölkerung sowohl gegen Kohlekraftwerke wie beispielsweise Moorburg / Hamburg oder Atomkraftwerke zunehmen, müssten diese Entscheidungen bald getroffen werden, da sich die Genehmigung hinziehen wird.