Mittelstand durch Strompreise belastet
Zum Jahresbeginn 2009 muss sich die deutsche Wirtschaft auf höhere Stromkosten einstellen. Der aktuelle Preisvergleich des Bundesverbandes der Energie-Abnehmer e. V. (VEA) weist eine durchschnittliche Erhöhung der Preise um 7 Prozent im Vergleich zum Januar 2008 aus. „Zu Beginn der vielleicht seit Jahrzehnten schlimmsten Rezession in Deutschland setzen die deutschen Versorger erhebliche Steigerungen der Strompreise bei ihren Kunden durch“, erklärt Dr. Volker Stuke, Geschäftsführer des VEA. „Das Vorgehen zeigt ein weiteres Mal, dass es mit dem Wettbewerb auf den deutschen Energiemärkten nicht weit her ist.“ Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten sei der gegenwärtige Zustand Existenz bedrohend für viele mittelständische Unternehmen.
Ursache für die Besorgnis erregende Entwicklung ist der dramatische Anstieg der Großhandelspreise im vergangenen Jahr. Diese Erhöhung wird wiederum maßgeblich durch das Oligopol der großen Stromerzeuger ausgelöst. Während die Netzentgelte im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, haben sich die Großhandelspreise im gleichen Zeitraum um mehr als 12 Prozent verteuert.
Die aktuelle VEA-Studie umfasst 50 große Netzgebiete in Deutschland. Nach wie vor ist der Preisunterschied zwischen den alten und neuen Bundesländern gravierend. In Ostdeutschland müssen Energieabnehmer durchschnittlich 5,3 Prozent mehr für Strom zahlen. Als Vertreter tausender mittelständischer Unternehmen in Deutschland fordert der Verband von den Energieversorgern, die Strompreise deutlich zu senken. Industriekunden und private Haushalte benötigen in diesen schweren Zeiten dringend faire Verbraucherpreise.