Der helle Wahnsinn
Die Beleuchtung im Einzelhandel und in kommunalen Gebäuden macht rund 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus. Grund: Nur fünf Prozent des Stroms, den zum Beispiel eine Standard-Halogenlampe oder eine Glühlampe benötigt, wird tatsächlich zu Licht – die restlichen 95 Prozent werden in Wärme umgewandelt. „Das sind verheerende Wirkungsgrade“, erklärt Elke Hollweg von der EnergieAgentur.NRW.
Deshalb lud die EnergieAgentur.NRW in Kooperation mit dem Haus der Technik in Essen zur Tagung „Der helle Wahnsinn“. Thema: Ineffiziente Beleuchtungen – vor allem in Unternehmen und Kommunen. Der Sanierungsbedarf ist immens. So werden nach Schätzungen des Fachverbandes Elektroleuchten und Elektrische Lampen in 50 Prozent der deutschen Kommunen noch Straßenbeleuchtungen betrieben, die auf dem technischen Stand der 1960er Jahre sind. Nur drei Prozent der Effizienz-„Oldtimer“ werden jährlich ersetzt. „Dabei gibt es kaum einen denkbaren Bereich mehr, wo Sanierung, intelligente Steuerung oder Tageslichtnutzung nicht auch wirtschaftlich darstellbar sind“, erklärt Hollweg.
Eine jährliche Entlastung der privaten Haushalte in Deutschland im Umfang von 1,5 bis 2 Milliarden Euro pro Jahr verspricht sich die EnergieAgentur.NRW vom Austausch alter Glühlampen durch effiziente Leuchtmittel. Das erklärte Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. „Die EU erwartet allein für Deutschland durch den Austausch von Glühlampen eine Energieeinsparung von 7,5 Milliarden Kilowattstunden in privaten Haushalten. Werden die durch LED (Lumineszens- Diode oder Leuchtdiode) ersetzt, steigert sich die Einsparung sogar noch“, rechnet Hüttenhölscher vor.