Umwelthilfe begrüßt Prognose
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Ausbauprognose der Erneuerbare-Energien-Branche als „realistische Wegweisung in ein modernes Energiesystem“ begrüßt. Damit das Szenario, das von einem Beitrag von 47 Prozent Strom aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse schon im Jahr 2020 ausgeht, Realität werde, müsse jedoch „sofort mit einer grundlegenden Umstellung des hergebrachten Stromsystems begonnen werden“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Deutschland könne stolz sein auf den „weltweit stärksten Industriesektor für Zukunftsenergien“. Die junge Branche bereite sich konsequent vor auf die Übernahme der Gesamtverantwortung für die Stromversorgung in Deutschland binnen überschaubarer Zeiträume.
Die Kehrseite dieser sich beschleunigenden Zukunftsaussichten sei, dass mit dem Umbau des traditionellen Energiesystems nicht länger gewartet werden könne. Die schwankende Stromeinspeisung aus den „neuen Grundlastkraftwerken auf Basis von Wind und Sonne“ erfordere eine technische Infrastruktur, die darauf flexibel reagieren könne, sagte Baake. „Atomkraftwerke und riesige Kohlemeiler auf Basis von Braunkohle können das nicht. Deshalb prognostiziert die Erneuerbare-Energien-Branche in ihrer Analyse zu Recht einen massiven Rückgang der Strombereitstellung aus traditionellen Grundlastkraftwerken auf Basis von Kohle und Atom“. Wer heute für die Laufzeitverlängerung alternder Atomkraftwerke oder für den Neubau von Kohlekraftwerken streite, „verbarrikadiert zwangsläufig den Weg in ein modernes Energiesystem“, erklärte Baake.