Schränkt Nuon-Übernahme den Wettbewerb ein?
Die angekündigte Übernahme von Nuon durch Vattenfall hat Verbraucherschützer und Politiker aufgeschreckt. Der Bund der Energieverbraucher (bde) hält die Übernahme mit Blick auf die Konkurrenzsituation im deutschen Energiemarkt für "bedenklich". Eine Analyse der Firma Consline, einem Branchen- und Wettbewerbsbeobachter-Dienst in der Energiebranche, zeigt nach eigenen Angaben jedoch, dass die Übernahme den existierenden Wettbewerb nicht beeinflussen muss. Grund: Die Energieversorger - gleich welcher Art und Größe - müssen sich weiterhin auf einen immer stärkeren Wettbewerb einstellen.
Zwar wird die Konsolidierung im Strom- und Gasmarkt nicht zuletzt durch die Übernahme von Essent durch RWE vorangetrieben. Andererseits treten aber immer neue Marktteilnehmer in Erscheinung, die den etablierten Konzernen die Kunden streitig machen. Auch die ehemals neuen Anbieter wie LichtBlick, TelDaFax oder FlexStrom dürften sich mittelfristig mit verstärkter Konkurrenz durch Newcomer konfrontiert sehen.
Zum einen werden die Regionalversorger und größeren Stadtwerke mit Ihren Vertriebsmarken (z.B. energieGUT, Secura, Clevergy) weiter Bewegung in den Markt bringen. Gefördert wird dies durch den von E.on geplanten Verkauf der Stadtwerke-Holding Thüga und die kartellrechtlich bedingte Veräußerung von Beteiligungen der Deutschen Essent. Zum anderen werden ausländische Unternehmen wie zum Beispiel die EnergieAllianz Austria ihre Aktivitäten ausbauen.
Die großen Energieversorger wie auch die Anbieter "aus der zweiten Reihe" müssen sich auf stärkere Konkurrenz einstellen - und zwar durch zahlreiche, wirklich neue Anbieter und bisher branchenfremde Firmen (z.B. Relaxgas, Bürgergas, goldgas, MaxEnergy, Energiegenossenschaften). Auch kleine Stadtwerke, die sich zu Vertriebsallianzen zusammenschließen, werden Ihre Vermarktungsgebiete ausweiten.
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