100 schon bestellt: Mini-Atomkraftwerk für jedermann
So ähnlich träumte man schon in den 1950er Jahren: Mini-Atommeiler im Keller von Wolkenkratzern und Eigenheimen sorgen für schier grenzenlose Wärme und Elektrizität. CO2-Diskussion und Erdölverknappung beleben jetzt erneut die Vision von der Atomkraft für jedermann. Die amerikanische Start-up-Firma Hyperion aus New Mexico kündigt an, in spätestens vier Jahren solche Kraftwerke zu liefern, die noch nicht einmal vier Meter hoch sind. Das berichtet P.M. Magazin in der April-Ausgabe, ein Scherz soll es nicht sein. Die Kompakt-Kraftwerke könnten, so der Hersteller, anstelle von Öltanks im Vorgarten eingegraben werden und wartungsfrei viele Jahre lang Energie liefern.
Über 100 Vorbestellungen lägen bereits vor, und bis 2023 könnten an die 4000 Mini-AKWs gebaut werden, so der ehrgeizige Plan des Geschäftsführers John Deal. Die privaten Meiler für den Vorgarten sollen in drei Meter Tiefe Wärme produzieren, die in einem geschlossenen Wasserkreislauf Dampf erzeugt, der Turbinen antreibt. Diese schaffen Strom, und ein Kondensator produziert mit der Restwärme Warmwasser für Heizung und Dusche.
Die in der World Nuclear Association vereinte internationale Atombranche rechnet damit, dass die Nuclear Regulatory Commission (NRC), die amerikanische Atomaufsichtsbehörde, den Hyperion-Reaktor binnen drei Jahren prüft und dann freigibt.