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Shell ohne Windenergie
(pt) Der Energiekonzern Royal Dutch Shell will Investitionen in alternative Energien nur tätigen, wenn deren Rendite der von Öl- und Gasinvestments entspricht. Wie der scheidende Vorstandschef Jeroen van der Veer anlässlich eines Conference Calls sagte, seien die unbedeutende Windkraftsparte und das gestutzte Solarenergie-Geschäft Auslaufmodelle.
"Die Rahmenbedingungen haben sich für große Konzerne wie Shell oder BP insbesondere mit dem Einbrechen der Ölpreise und den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise verschärft. Da man vor allem den Aktionären renditebezogen verpflichtet ist, schaut man, wo sich einsparen lässt", verdeutlicht ein Brancheninsider eines Schweizer Energieunternehmens. So würden immer mehr Vorhaben einer strengen Kostendisziplin unterliegen. Diese Einschätzung bestätigt sich in Hinblick auf Shell. Obwohl die Produktionsmargen seit sechs Jahren sinken und Neuinvestitionen in alternative Energiequellen Sinn ergeben würden, rudert man zurück.
Einem Bericht des Handelsblatts zufolge ist Shell mit einer installierten Energieleistung von 550 Megawatt ein bedeutender Produzent von Windenergie, auch wenn das Segment nie zu den Kerngeschäftsbereichen gezählt hat. Acht der elf regenerativen Shell-Anlagen stehen in den USA. Aus Europas größter Offshore-Windfarm London Array, die Shell zusammen mit dem Energieversorger E.on in der Themse-Mündung errichten wollte, hat sich Shell im Mai vergangenen Jahres aus Renditegründen zurückgezogen.
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