Energieverbrauch steigt, CO2 sinkt
Deutschland kommt beim Klimaschutz voran. Obwohl der Energieverbrauch 2008 leicht stieg, sank der Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid aus Energieerzeugung und Prozessen um etwa zehn Millionen Tonnen oder 1,2 Prozent. Dies geht aus einer Studie des Energieexperten Hans-Joachim Ziesing hervor, der sich seit Jahren mit der Schätzung von Energieverbrauch und Klimagasausstoß beschäftigt.
Offizielle Zahlen der Regierung sollen Ende des Monats vorliegen, wie das Umweltbundesamt am Montag erklärte. Ziesing machte für die Verringerung des CO-2-Ausstoßes eine "Veränderung der Energieträgerstruktur" verantwortlich: Es würden mehr Energien genutzt, die vergleichsweise wenig Klimagase verursachen. Dazu zählen zum Beispiel erneuerbare Energien oder Erdgas. Den Anstieg des Energieverbrauchs erklärte der Wissenschaftler mit dem kalten Wetter im vergangenen Jahr. Die kühlen Temperaturen hätten sich "verbrauchs- und emissionssteigernd" ausgewirkt. Schlüge der Temperatureffekt nicht zu Buche, wären die Emissionen 2008 sogar um 19 Millionen Tonnen oder 2,2 Prozent gesunken, erklärte Ziesing. Bereits 2007 war der deutsche Ausstoß an Klimagasen deutlich zurückgegangen. Damit hatte die Bundesrepublik erstmals sein Klimaschutzziel aus dem Kyoto-Protokoll übertroffen, den Ausstoß von sechs Treibhausgasen bis 2012 um 21 Prozent unter den Wert von 1990 zu drücken. Tatsächlich lag die Minderung nach Angaben des Umweltbundesamts 2007 schon bei 22,4 Prozent. Die von Ziesing genannten energie- und prozessbedingten CO2-Emissionen sind nur ein Teil der vom Kyoto-Protokoll erfassten Klimagase.