RWE kämpft weiter um AKW-Biblis
Der Energiekonzern RWE unterlag heute vor Gericht mit seinem Vorhaben, Strommengen aus einem stillgelgten Atomkraftwerk auf das AKW Biblis zu übertragen. Doch RWE will weiter kämpfen, wie es in einer Erklärung heißt:
"RWE Power bedauert die Abweisung ihrer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, wonach die beantragte Übertragung von Strommengen des stillgelegten Kernkraftwerks Mülheim-Kärlich auf den Block Biblis A nicht zulässig ist. Die Zukunft des Kraftwerks Biblis bleibt dennoch offen.
Unabhängig vom heutigen Urteil verfolgt RWE Power die ebenfalls beantragte Übertragung von Strommengen des Kernkraftwerks Emsland auf Biblis A. Das Verfahren ist in erster Instanz vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel anhängig.
Die Übertragung von Strommengen auf Biblis A soll es ermöglichen, die Laufzeit an die des Blocks Biblis B anzugleichen. Konkret geht es um 30 Milliarden Kilowattstunden Strom und eine Laufzeit bis etwa 2013. Sicherheitstechnisch ist das voll verantwortbar. "Wir sind der Auffassung, dass wir auch energiepolitisch die Option Kernenergie auf jeden Fall offen halten sollten", sagte Dr. Gerd Jäger, Vorstandsmitglied der RWE Power. "Wir erleben in Europa und weltweit wie sich die Anforderungen an eine zukunftsfähige Energieversorgung verändern. In dieser Situation muss die Kernkraft als verlässlicher, klimafreundlicher und wettbewerbsfähiger Energieträger auch künftig einen festen Platz in unserem Energiemix haben."
Deutschland hat sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt, die ohne die Kernenergie nur schwer erreichbar sind. Angesichts möglicher Kapazitätsengpässe und zunehmender Risiken durch die Abhängigkeit von Importenergien wie Öl und insbesondere Erdgas dürfen auch Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung nicht außer Acht gelassen werden. Auch deshalb haben sich viele Nachbarländer für eine längere Nutzung ihrer Kernkraftwerke und für den Neubau solcher Anlagen ausgesprochen."