Greenpeace: Ökostrom ohne Öko
Unter dem Namen "Ökostrom" werden zahlreiche Produkte angeboten, die dieses Prädikat nicht verdienen. Dies ist das Ergebnis einer im Auftrag von Greenpeace erstellten Studie des Energiewissenschaftlers Uwe Leprich, Professor der Hochschule Saarbrücken. Viele Ökostrom-Geschäftsmodelle der Energiekonzerne basieren lediglich auf dem Handel mit Herkunfts-Nachweisen wie RECS-Zertifikate (Zertifikate zur Kennzeichung von Strom aus erneuerbarer Energien). Dabei kauft ein Stromunternehmen zum Beispiel in Skandinavien billige Zertifikate für Öko-Strom aus Wasserkraft, nicht jedoch den Strom selbst. In Deutschland wird dann der konventionelle Strom mit den Zertifikaten zu Öko-Strom umdeklariert.
Die Greenpeace-Studie nennt zwei zentrale Kriterien für echte Öko-Strom-Angebote: Investitionen des Stromanbieters in neue Öko-Kraftwerke und detaillierte Informationen über die tatsächliche Herkunft des Stroms. Die Studie empfiehlt auch die Einführung eines einheitlichen Labels für Öko-Stromprodukte. Das heutige Nebeneinander verschiedener Zertifikate sei laut Studie zu verwirrend.
Bis es ein solches Label gibt, sollten Öko-Stromkunden ihren Anbieter genauer unter die Lupe nehmen. "Es gibt mittlerweile sehr viele Trittbrettfahrer auf dem Strommarkt." Guter Ökostrom wird laut Studie von Unternehmen angeboten, die nachweislich alle Anstrengungen auf den Ausbau umweltfreundlicher Kraftwerke, ohne Atom- und Kohlestrom lenken. Informationen und Empfehlungen von Ökostromanbietern gibt es bei "Atomausstieg selber machen", einer Initiative zahlreicher Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen.
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