Kartellamt prüft Strompreise
Das Bundeskartellamt durchleuchtet die Preisgestaltung der Stromversorger. Die 60 größten Unternehmen der Branche müssten der Behörde darüber bis Anfang Mai in umfangreichen Fragebögen Auskunft erteilen, berichtete die "Financial Times Deutschland". "Es geht um eine umfassende Analyse der Preisgestaltung auf der Strom-Großhandelsstufe", bestätigte ein Sprecher der Behörde dem Blatt.
Damit starte das Kartellamt erstmals eine sogenannte Sektoruntersuchung im Strommarkt und verschärfe die Gangart im Streit mit der Branche. Hinter der Untersuchung stehe der Verdacht, dass Konzerne wie RWE, E.ON, Vattenfall oder EnBW absichtlich Strommengen verknappten, um die Preise an der Leipziger Strombörse EEX und im Großhandel künstlich hoch zu halten. Ergebnisse der Prüfung im Treibstoffmarkt erwarte die Bonner Behörde für die kommenden Wochen. Bei den Stromerzeugern konzentriere sich das Kartellamt auf Kraftwerksbetreiber und Großhändler, weniger auf Endverteiler wie beispielsweise Stadtwerke, schrieb das Blatt. Die Unternehmen sollten unter anderem Details zu den Kosten der Stromerzeugung, zum Betrieb ihrer Kraftwerke und zu ihrem Angebotsverhalten offenlegen. Die Untersuchung decke 90 Prozent der Kraftwerke in Deutschland ab.
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