Mehr Elektroautos als gedacht?
Der Europamarkt für Elektrofahrzeuge könnte schneller wachsen als bislang erwartet: Bis zum Jahr 2015 könnte er ein Volumen von bis zu 480.000 Einheiten erreichen. Mit dieser neuen Prognose revidiert Frost & Sullivan ihre Schätzung vom Vorjahr, die noch von 250.000 Elektrofahrzeugen bis 2015 ausging. Als Hauptgrund für die Neubewertung nennt die Unternehmensberatung die sich verändernde Angebotsdynamik.
Fahrzeughersteller, Zulieferer, Versorgungseinrichungen und andere Unternehmen setzen längst auf Elektroautos. Die entscheidenden Impulse sowohl für die Angebots- als auch für die Nachfrageseite dürften aber zunächst von staatlicher Förderung und Kaufanreizen ausgehen. „Angesichts der gegenwärtigen Lage der Autoindustrie, der Abhängigkeit vom Öl und der verfügbaren Technologien ist es Zeit für einen Wandel - und dafür sind Elektrofahrzeuge die richtige Wahl", so Anjan Hemanth Kumar, Senior Research Analyst bei Frost & Sullivan. „Wir glauben, dass den Regierungen eine zentrale Rolle bei der Realisierung des Traums von einer ‚echten grünen Mobilität' zukommt."
Zwar haben einige europäische Länder schon wichtige Initiativen gestartet, um das Wachstum im Markt für Elektrofahrzeuge anzukurbeln. In Deutschland gibt es für die Käufer lediglich eine fünfjährige Befreiung von der Kfz-Steuer. Frankreich, die Niederlande, Belgien und Österreich bieten vage definierte Subventionen für grüne Fahrzeuge an, und in Italien sind Steuerbefreiungen und Subventionen auf bestimmte Regionen beschränkt. In Dänemark besteht der finanzielle Anreiz für den Kauf eines neuen Elektrofahrzeugs im Erlass der 180 Prozent Steuer, die beim Kauf eines Neuwagens normalerweise anfallen. Im Gegensatz dazu kündigte die britische Regierung einen Bonus von bis zu 5.000 Pfund (5.600 Euro) für Käufer von Elektrofahrzeugen an. Das ist die erste Maßnahme dieser Größenordnung zur Ermutigung von Verbrauchern.
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