Elektroauto: Engpass Akku
Die Batterietechnologie ist der Engpassfaktor bei der Einführung von Elektroautos. Je schneller neue, leistungsfähige Batterien Marktreife erlangen, desto weniger sind Investitionen in eine flächendeckende Ladeinfrastruktur notwendig. Darüber hinaus könnte die angestrebte Nutzung von Autobatterien als Pufferspeicher für Erneuerbare Energien hinfällig werden, da die Einbindung der Fahrzeuge ins Stromnetz unter Umständen gar nicht notwendig wäre. Dies zeigt die Kurzanalyse „Elektromobilität – Chancen und Risiken für Energieversorger“ von Kreutzer Consulting, die die Entwicklungspfade bei der Einführung von Elektrofahrzeugen beleuchtet.
An den Umstieg vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb knüpft die Energieindustrie große Erwartungen. Vor allem besteht die Hoffnung, die Batterien der Elektroautos in das Stromnetz zu integrieren und als Zwischenspeicher für erneuerbare Energien wie Windkraftanlagen zu verwenden. Neben der Aufladung der Akkus sollen die Autos auch Strom ins Netz zurückspeisen, wenn Spitzenbedarf besteht. Dies funktioniert allerdings nur, wenn die Fahrzeuge auch häufig und lange am Netz sind. „Kommt es aber zu einem Entwicklungssprung bei der Batterietechnik, mit dem es möglich wird, Elektrofahrzeuge in weniger als 10 Minuten aufzuladen und gleichzeitig hohe Reichweiten zu erzielen, reicht es aus herkömmliche Tankstellen um Strom-Zapfsäulen zu ergänzen“, so Klaus Kreutzer, Autor der Untersuchung. „Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur mit Ladestationen an jedem Parkplatz oder die Einrichtung von Batteriewechselstationen wären dann hinfällig.“
Wenn hingegen die Entwicklung langsamer voranschreitet, wird ein engmaschiges Netz von Ladestationen die Chance zur Nutzung der Batterien als Pufferspeicher eröffnen und Raum für vollkommen neue Geschäftsmodelle schaffen. Hierbei müssen Energieversorger darauf achten, die Chancen schnell zu nutzen und sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette engagieren, da viele Branchen von den Zukunftschancen der Elektromobilität profitieren möchten.
Als weitere Folge der neuen Speichermöglichkeiten werden lastvariable Tarife, wie sie im Rahmen der Einführung intelligenter Zähler geplant sind, künftig unnötig werden, schlussfolgert Klaus Kreutzer: „Wenn die Autobatterien den Spitzenlastausgleich übernehmen, spielen Erzeugungs- und Verbrauchszeiten für die Preisbildung keine Rolle mehr.“
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