Solarstrom - wie alles begann

15.06.2009 von

Heute gehören Photovoltaik-Anlagen (PV) fast schon zum Standard. Zu verlockend und gerade auch günstig ist die Aussicht, mit selbstproduziertem Strom den Energiekonzernen ein Schnippchen zu schlagen. Aber wie begann alles? Die Technik ist schon länger bekannt, aber bis zur professionellen Anwendung dauerte es etwas.

1839 Der französische Physiker Jean Becquerel entdeckt den photoelektrischen Effekt. Die Geschichte der Photovoltaik beginnt.
1876 Adams und Day weisen den photoelektrischen Effekt bei einem Selenkristall nach. Erstmals wird Strom aus Licht erzeugt.
1904 Hallwachs legt mit der Untersuchung des Photoeffekts den Grundstein zur Entwicklung der Photozellen, der Photoelektrizität sowie der Lichtquantenhypothese.
1905 Einstein erklärt den photoelektrischen Effekt.
1918 Der polnische Chemiker Jan Czochralski entwickelt ein Verfahren zur Herstellung monokristalliner Materialien.
1921 Einstein erhält für seine Erklärung des photoelektrischen Effektes den Nobelpreis.
1954 Chapin, Fuller und Pearson produzieren die ersten Siliziumzellen (Wirkungsgrad 4%).
1956 Beginn der terrestrischen Anwendungen für die Relaisstation einer Telefonleitung in Georgia.
1958 Der erste mit Solarzellen bestückte Satellit wird ins All geschickt.
1976 Die ersten amorphen Siliziumsolarzellen werden produziert.
1977 Die weltweite Photovoltaikproduktion überschreitet 500 kW.
1983 Das erste deutsche und zugleich größte europäische PV-Kraftwerk mit 300 kW Leistung geht auf der Insel Pellworm in Versuchsbetrieb.
1991 Das Stromeinspeisungsgesetz tritt in Deutschland in Kraft. Die Kilowattstunde (kWh) Solarstrom wird mit mindestens 8,49 Cent vergütet, dies führt zu ersten standardisierten Anlagen im Hausbereich (1-5 kWh). In Aachen wird die erste Photovoltaikfassade der Welt errichtet.
1992 In Flanitzhütte wird von E.on Bayern erstmals in Europa eine ständig bewohnte Ansiedlung auf eine autarke "Inselversorgung“ mit Photovoltaik
umgestellt.
1994 Im Rahmen von ,,Sonne in der Schule“ werden unter Federführung von E.on Bayern sukzessive 544 bayerische Schulen mit Bausätzen zur Errichtung einer eigenen PV Anlage zu Lehrzwecken ausgestattet. In Unterföhring bei München startet E.on Bayern mit "Bürger für Solarstrom" die erste Bürgerbeteiligungsanlage.
1997 Auf der Messe München wird die mit 1 MW installierter Leistung weltgrößte PV-Aufdachanlage in Betrieb genommen. In Deutschland sind insgesamt 14 MW Photovoltaik installiert.
1999 Die weltweite PV-Leistung erreicht 1.000 MW.
2000 Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) tritt in Deutschland in Kraft.
2002 Die weltweite PV Leistung erreicht 2.000 MW.
2004 Die weltweite PV Leistung erreicht 4.000 MW.
2008 Rund 2 bis 3% des Gesamtstrombedarfes in der Bundesrepublik wird mit sauberen Strom abgedeckt, Tendenz stark steigend.
2009 ab Januar ist es möglich den erzeugten Strom selbst zu verbrauchen, zusätzlich werden 25 Cent vergütet, Photovoltaik wird immer interessanter für den Normalverbraucher, zusätzlich sinken die Anlagenpreise, eine Netzparität (gleicher Preis für PV- und normalen Strom) wird in 2 bis 3 Jahren erreicht sein.

(iKratos)

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