Wüstenstrom für 400 Milliarden Euro
Die Zahlen klingen in der Wirtschaftskrise unglaublich, doch offensichtlich schreiten die Pläne für riesige Solarkraftwerke in der nordafrikanischen Wüste weiter voran. Rund 400 Milliarden sollen nach Presseberichten in das Projekt "Desertec" fließen. In "politisch stabilen" Staaten in Afrika könnten in etwa zehn Jahren mehrere Solarkraftwerke gebaut werden. Doch wie weit das Projekt tatsächlich fortgeschritten ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Für diese Summe müssten externe Investoren gefunden werden.
Im März wurde Desertec auf einer Konferenz vorgestellt. Max Schön, Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome und Aufsichtsratsmitglied der Desertec Foundation: „Sauberer Strom aus den Wüsten der Erde kann innerhalb weniger Jahrzehnte einen erheblichen Beitrag zu Klima- und Energiesicherheit leisten. Besonders die Region rund um das Mittelmeer würde, wie es das Desertec-Konzept vorsieht, wirtschaftlich wie humanitär von der Nutzung der Sonnen- und Windkraft in den Wüstengebieten profitieren.“ Studien des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) haben gezeigt, dass die Wüsten der Erde in weniger als 6 Stunden soviel Energie von der Sonne empfangen, wie die Menschheit in einem Jahr verbraucht.
„Mit anderen Worten: Energie ist im Überfluss vorhanden.“ stellt Club of Rome Mitglied Dr. Gerhard Knies, Physiker und Aufsichtsratsvorsitzender der Desertec Foundation, klar. „Die Frage, die wir lediglich beantworten müssen, ist: Wie kann man diese Energie hinreichend kostengünstig in nutzbare Energie wie Strom umwandeln und zu den Verbrauchern transportieren? Die Desertec Foundation hat sich zum Ziel gesetzt, diese Frage zu beantworten.“