Greenpeace begrüßt Wüstenstrom
Heute wurde bekannt, dass zwanzig deutsche Unternehmen in den Wüsten Afrikas für rund 400 Milliarden Euro Solarkraftwerke bauen wollen. Dort produzierter Wüstenstrom könnte schon in zehn Jahren auch an deutsche Haushalte geliefert werden. Gemeinsam mit dem Aufbau einer dezentralen Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien würde Strom aus Wüstengebieten und von Windanlagen auf hoher See den Neubau von Kohlekraftwerken und die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken überflüssig machen. Gleichzeitig könnten weltweit Millionen neuer Jobs entstehen und der Klimawandel effektiv bekämpft werden.
"Die Initiative der Unternehmen ist eine der klügsten Antworten auf die globalen Umwelt- und Wirtschaftsprobleme dieser Zeit", kommentiert Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace, das Vorhaben. "Ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft hat endlich verstanden, dass die Zeit reif ist für eine umfassende Nutzung der Erneuerbaren Energien und den Abschied von fossilen Energieträgern und der Atomkraft." Eine aktuelle Greenpeace-Studie zeigt: Solarthermische Kraftwerke, wie sie jetzt in der Sahara geplant werden, könnten bis 2050 den Ausstoß von 4,7 Milliarden Tonnen klimaschädlichem CO2 verhindern. Diese Einsparung entspricht dem sechsfachen Volumen des derzeitigen CO2-Ausstoßes in Deutschland. Die Kraftwerke könnten bis zu einem Viertel des weltweiten Strombedarfs umweltfreundlich, preiswert und zuverlässig decken. Die erforderliche Technik ist vorhanden. Der Flächenbedarf ist äußerst gering. Nur zwei Prozent der Saharafläche würden ausreichen, um die ganze Welt mit Strom aus Solarkraftwerken zu versorgen - sauber, sicher und ohne Folgekosten.
Solarthermische Kraftwerke sind weit günstiger als Atom- und Kohlekraftwerke: Sie brauchen nur für wenige Jahre eine Anschubfinanzierung und produzieren keine Folgekosten für Atommüll oder CO2-Emissionen. Deutschland könnte vom Wüstenstrom in doppelter Weise profitieren: als Importeur sauberen Stroms und als Exporteur für die Technik. Deutsche Anlagenbauer sind bereits weltweit führend.
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