NRW prüft Energieeffizienz - per Satellit
Erstmals wird versucht, mit Hilfe von Satellitenbildern flächenhaft den energetischen Zustand des gesamten Gebäudebestandes in Nordrhein-Westfalen zu erfassen und dadurch „Sanierungs-Brennpunkte“ zu identifizieren. Aus den Ergebnissen, die in 9 Monaten vorliegen sollen, können Hausbesitzer und insbesondere Gesellschaften mit großem Häuserbestand möglichen Handlungsbedarf für eine Sanierung ableiten.
Die Politik profitiert ebenfalls. Sie erhält Grundlagen für gezielte, räumlich definierte Sanierungsprogramme. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Umsetzung des Projektes „Geomonitoring für Energieeffizienz NRW“ mit insgesamt 121.000 Euro aus dem NRW-EU Ziel2-Programm. Wirtschaftsministerin Christa Thoben überreichte in Dortmund die Zuwendungsbescheide an die Partner des Verbundvorhabens, die CFGI GmbH Center for Geoinformation in Dortmund sowie ESN realis GmbH und die Ruhr-Universität in Bochum.
Im Rahmen des Projektes soll mit kostengünstigen thermalen Infrarot-Bildern der Erdbeobachtungssatelliten und mit Katasterinformationen eine Erfassung des gesamten Gebäudebestandes in Nordrhein-Westfalen erfolgen. Anhand der Satellitenbilder, die die direkte Wärmeabstrahlung der Dächer zeigen, und Informationen über die Wärmeabstrahlung durch die Wände können Aussagen über den flächigen Dämmstandard gemacht werden. „Das Projekt bietet eine gute, schnell umsetzbare Möglichkeit zur flächenhaften Erfassung des energetischen Zustandes von Gebäuden. Gerade im Gebäudebestand lässt sich mit den heute am Markt verfügbaren Techniken ein erstaunlich hohes Energiesparpotential mobilisieren“, sagte Ministerin Christa Thoben. Würden alle Techniken, mit denen Gebäude energetisch verbessert werden können, konsequent eingesetzt, ließe sich der Heizenergiebedarf eines Hauses häufig auf nur noch 30 Prozent des derzeitigen Verbrauchs reduzieren.