Energiebranche strebt CO2-neutrale Stromerzeugung an

24.06.2009 von
Die deutsche Energiewirtschaft hat zu einem neuen Energiebündnis von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft aufgerufen. "Wir müssen ohne ideologische Scheuklappen über die Energiepolitik der Zukunft reden. Die Energiebranche bekennt sich zu einer klimafreundlichen, sicheren und bezahlbaren Energieversorgung." Das erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), im Vorfeld des BDEW-Kongresses, der am 24. und 25. Juni in Berlin stattfindet.
 
"Die Energiewirtschaft strebt eine CO2-neutrale Stromerzeugung bis zum Jahr 2050 an. Voraussetzung dafür ist aber, dass es stabile politische Rahmenbedingungen gibt, die Investitionen fördern und nicht blockieren", betonte BDEW-Präsident Rolf Martin Schmitz. Die Branche bekenne sich klar zum Klimaschutz und sei sich ihrer Verantwortung bewusst, zur Minderung der weltweiten Treibhausgasemissionen beizutragen.
 
Um eine sichere, bezahlbare und gleichzeitig umweltfreundliche Energieversorgung in Deutschland zu gewährleisten, werde die Energiewirtschaft als "krisenfester Konjunkturmotor" auch weiterhin in moderne Technologien, Kraftwerke und Netze investieren. "Erneuerbare Energien gehören in das Kerngeschäft jedes Energieunternehmens in Deutschland. Neben dem konsequenten Ausbau und der Marktintegration erneuerbarer Energien werden aber auch noch über das Jahr 2020 hinaus Energieträger wie Erdgas, Kohle und Uran - wenn auch mit unterschiedlicher Bedeutung - wichtige Eckpfeiler unserer Energieversorgung bleiben", sagte Schmitz.
 
Auf wenig Gegenliebe trifft dieses Konzept bei Umweltverbänden: Ein ernsthaft in die Zukunft gerichtetes Energiekonzept, das dauerhaft Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbare Preise in Einklang bringt, haben Umwelt- und Verbraucherschützer, neue Wettbewerber im Energiemarkt und die Erneuerbare-Energien-Branche anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin gefordert. Vertreter der Deutschen Umwelthilfe (DUH), des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und des Hamburger Ökoenergiehändlers LichtBlick kritisierten zugleich das heute vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vorgestellte energiepolitische Eckpunktepapier „Zukunftsenergie 2020“ als „phantasielos, strukturkonservativ und weder der Klima- noch der Wirtschaftskrise angemessen“.
 

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