Große Probleme mit der Kohleverstromung
Eiegntlich ist doch alles klar: Kohle ist ein heimischer Energieträger, relativ gleichbleibend im Preis, und Kraftwerke gibt es auch genug. Doch ob Kohle wirklich Zukunft hat, ist jetzt mehr als zweifelhaft: Kohle verursacht beim Verbrennen jede Menge CO2. Macht nichts, sagte sich die Industrie und entwarf die sogennante CCS-Technik. CCS steht für "Carbon Capture and Storage" und bezeichnet das Auffangen und Speichern des CO2 bei der Kohleverbrennung. Gelagert werden soll das CO2 unterirdisch, eventuell in ehemaligen Erdgas-Lagerstätten.
Neue Techniken - und das ist CCS - brauchen einen Rechtsrahmen. Wie soll das laufen, wer ist für die CO2-Speicherung in 20 Jahren zuständig (und bezahlt dann)? Das CCS-Gesetz ist in der großen Koalition gescheitert, ein Rechtsrahmen für die Kraftwerksbetreiber bleibt daher aus. Und mit ihm werden viele Kraftwerksprojekte auf Eis gelegt. Der Widerstand in der Bevölkerung gegen neue Kohlekraftwerke wächst. Gerade jetzt traf es ein geplantes Kohlekraftwerk im norddeutschen Brunsbüttel: „Die Betreiber haben offenbar eingesehen, wie vor ihnen bereits RWE und Vattenfall, dass sich Kohlekraftwerke in keiner Weise mehr lohnen werden. Wir sehen unseren Standpunkt bestätigt und weisen zugleich auf die Klimakatastrophe hin, die solche Kraftwerke heraufbeschwören“, so kommentiert Stephan Klose, einer der Pressesprecher der Bürgerinitiative (BI) „Gesundheit und Klimaschutz Unterelbe-Brunsbüttel“ aktuelle Medienberichte.
Norddeutschland wäre eines der Zentren der CCS-Technik. Das Gestein im Untergrund der Erde, in dem das CO2 über Jahrtausende gelagert werden soll, scheint hier besonders günstig. Die norddeutschen Bundesländer wissen aber genau, dass dieses Vorhaben bei ihren Bürgern auf wenig Gegenliebe stößt und planen daher eine Abgabe pro eingelagerter Tonne CO2 in ihrem Untergrund.
Wachsender Unmut der Bürger, fehlende Planungssicherheit für Kraftwerksbetreiber und die Unschlüssigkeit der Politik, noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz zu verabschieden - es sieht so aus, als ob die Kohle derzeit nicht viel Zukunft hat.