Ostdeutschland: Investitionen in neue Stromnetze
Der politische Wille, die erneuerbaren Energien deutlich auszubauen, stellt das Stromnetz vor neue Herausforderungen. Anders als die Stromerzeugung aus konventionellen Energien erfolgt die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nicht zentral in wenigen großen, sondern dezentral in vielen kleinen Kraftwerken, die an das Stromnetz anzuschließen sind. Der dezentral erzeugte Strom wird zudem vor Ort häufig nicht direkt benötigt und muss über weite Strecken an andere Verbrauchsschwerpunkte transportiert werden. Dies gilt insbesondere für Ostdeutschland, das bei der Stromerzeugung aus Biomasse, Sonne, Wasser und Wind bundesweit eine Vorreiterrolle einnimmt. Allein im enviaM-Netzgebiet muss bis 2025 mit einer Verdreifachung der installierten Leistung an erneuerbaren Energien gegenüber dem Status Quo gerechnet werden.
Nach einer Prognose des enviaM-Netzbetreibers envia NETZ wird die installierte Leistung im Zeittraum von heute rund 3.200 Megawatt auf rund 10.500 Megawatt steigen. Den größten Zuwachs verzeichnet voraussichtlich die Sonnenenergie mit einem Plus von 97 Prozent, gefolgt von Biomasse (+50 Prozent); Windenergie (+40 Prozent) und Wasserkraft (+9,5 Prozent).
Gefordert ist ein schneller Netzausbau und ein vorausschauendes Netzsicherheitsmanagement, um eine reibungslose Stromeinspeisung sicherzustellen. Bis 2025 wird envia NETZ voraussichtlich mehr als 120 Millionen Euro in den Netzausbau investieren müssen, um mit der Zunahme der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Schritt zu halten.
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