Deutscher Solarboom nutzt chinesischen Herstellern
„Die deutschen Anbieter versuchen sich dem Preiskampf mit asiatischen Herstellern am Absatzmarkt Deutschland durch Auslagerungen von Teilen ihrer Produktion etwa nach Asien zu stellen“, meint ein Branchenkenner. So seien viele Unternehmen dazu übergegangen, selbst Komponenten ihrer Solaranlagen in Niedriglohnländern wie China zu ordern, um Produktionskosten zu sparen und Module hierzulande günstiger anbieten zu können. Der Freiburger Modulhersteller Solar-Fabrik hat beispielsweise einen Zellliefervertrag mit dem chinesischen Solarproduzenten Ja Solar bekannt gegeben. China Sunergy verkauft nach eigenen Angaben Solarzellen an den Dresdner Modulfabrikanten Solarwatt.
Neben Komponenten wie Solarzellen drängen asiatische Anbieter auch mit ganzen Modulen auf den deutschen Markt. „Ein Großteil der in China hergestellten Solarmodule wird in Europa verkauft. Die Qualität von Markenmodulen aus China ist mittlerweile mit der europäischen oder amerikanischen vergleichbar“, erläutert Bernd Schüßler, Sprecher des Solarstrom-Magazins Photon. Schließlich stamme ein Großteil der Produktionstechnik aus westlichen Ländern. Bei manchen deutschen Unternehmen weisen die Umsätze daher in die entsprechende Abwärtsrichtung. „Um aus einem Wafer ein Solarmodul zu fertigen, benötigt manch chinesischer Hersteller rund halb so viel Geld wie einer aus Europa“, erklärt Schüßler.
Durch den Modulpreisverfall wird die Nachfrage der Verbraucher nach Solaranlagen angekurbelt. EPIA zufolge dürfte die Bundesrepublik die Solarleistung bis 2013 bei einer "moderaten" Entwicklung auf über 17.000 Megawatt ausbauen. Im Falle eines Extremszenarios sei sogar von mehr als 21.000 Megawatt auszugehen. In den kommenden fünf Jahren würde sich die bisher installierte Leistung verdreifachen, was neben den niedrigen Anlagenkosten im Wesentlichen auf die staatlich garantierten Renditen zurückzuführen sei.
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