Bundesländer unterstützen Wüstenstrom-Projekt
Aktuell planen ein Dutzend Großunternehmen im Rahmen von Desertec die Erarbeitung einer "Roadmap" zur Errichtung von Solar- und Windkraftwerken in Nordafrika und dem mittleren Osten. Diese Energiequellen sollen durch ein internationales verlustarmes Hochspannungsgleichstromleitungsnetz (HGÜ) verbunden werden mit anderen regenerativen Energieerzeugern von Island bis Arabien. "Das Projekt wird die europäische Energieversorgung revolutionieren und auf eine neue, klimafreundliche Grundlage stellen. Wir haben deshalb auf der Umweltministerkonferenz einen Antrag eingebracht, mit dem die deutschen Länder das Vorhaben unterstützen", so Schleswig-Holsteins Umweltminister von Boetticher. "Alle regenerativen Energiearten spielen im Desertec-Konzept eine Rolle.
Auf Initiative Schleswig-Holsteins haben sich nun auch die Länderumweltminister dieser Forderung angeschlossen und ihre Unterstützung für die ambitionierten Ziele der EU, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien auf 20 Prozent zu erhöhen, verdeutlicht. Das nördlichste Bundesland kann sich selbstbewusst zu den Vorreitern rechnen, es wird allein durch die Windkraftnutzung bis 2020 zum "Exporteur" erneuerbarer Energie werden, also mehr regenerative Energie produzieren als es selbst verbraucht.
"Um das Klimaproblem in den Griff bekommen, müssen wir alle Potenziale der erneuerbaren Energien nutzen. Schleswig-Holstein ist durch seine Partnerschaft mit Marokko schon seit Jahren auf diesem Weg und arbeitet dabei eng mit der Desertec-Foundation und ihrem Initiator, dem deutschen Club of Rome zusammen", erläuterte der Umweltminister. Dazu Club of Rome Deutschland-Präsident Max Schön: "Schleswig-Holstein und Marokko haben mit als erste sehr früh erkannt, dass aus der Zusammenarbeit zwischen dem Sonnen- und dem Technologie-Gürtel der Welt der voraussichtlich größte Beitrag zur Abwendung der Klimakatastrophe resultieren kann. Nur Miteinander kann das Ziel erreicht werden, das Klima zu stabilisieren."