Intelligente Stromzähler als Jobkiller?

06.07.2009 von

Die intelligenten Stromzähler gelten geminhin als ideales Mittel, um den Stromverbrauch und damit die -kosten zu senken. Jetzt kommt Kritik an den neuen Stromzählern auf: Der Berliner Tagesspiegel veröffentlichte am Wochenende eine kritische Stellungnahme:

"Die geplante Einführung elektronischer Stromzähler wird die Kunden Geld kosten und bei den Energieversorgern zu Stellenabbau führen. Die Messgeräte der verschiedenen Energiekonzerne sind untereinander nicht kompatibel. Wechselt man den Anbieter, müssen neue Zähler installiert werden. "Der Austausch der Technik würde auch für die Kunden teuer werden", sagte Vattenfall-Techniker Uwe Dahne. Aus der Politik kommt Kritik: "Dass bei einem Wechsel des Stromanbieters der Austausch eines Zählers notwendig wird, ist nicht hinnehmbar", sagte der energiepolitische Sprecher der SPD, Rolf Hempelmann, dem Tagesspiegel. Hinzu kommt, dass weniger Arbeit im Außendienst und in der Verwaltung der Energiekonzerne anfällt. "Durch die Einführung der neuen Zähler werden bundesweit bis zu 6.000 Arbeitsplätze wegfallen", sagt Sven Bergelin, Energie-Experte bei Verdi, dem Tagesspiegel. Ab Januar 2010 ist der Einbau der so genannten intelligenten Zähler in Neubauten und bei großen Sanierungen Pflicht. Die neuen Geräte sollen schrittweise die 42 Millionen schwarzen Ferraris-Stromzähler in deutschen Haushalten ersetzen. Die neue Technik bietet den Konzernen auch Eingriffsmöglichkeiten. RWE bestätigte dem Tagesspiegel, dass die Unternehmen mit den elektronischen Zählern gegen säumige Zahler vorgehen können. Deren Messgeräte könnten mit einer Leistungsbegrenzung ausgestattet werden: "Für Kühlschrank und Telefon käme noch genug Strom, für den Fernseher aber nicht", hieß es bei RWE."

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

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...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

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Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

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Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

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Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
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Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
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Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

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Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
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Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
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