RWE: Desertec vorrangig für Afrika
Der Energiekonzern RWE hat ein Engagement in der Solarbranche angekündigt. Künftig will sich der Versorger an Projekten im Mittelmeerraum beteiligen und die Stromerzeugung mit solarthermischen Kraftwerken aufnehmen. Damit würde das Unternehmen sein Portfolio im Bereich Erneuerbare Energien erweitern. Bisher war der Fokus der Essener mit Investitionen in Höhe von rund einer Mrd. Euro pro Jahr auf die Bereiche Wind- und Biomasseenergie beschränkt, wie die Financial Times Deutschland berichtet.
Gleichzeitig schraubt RWE-Chef Fritz Vahrenholt jedoch die hohen Erwartungen an das emsige Wüstenstromprojekt Desertec zurück, an dem der Konzern in einem Konsortium von 20 Unternehmen etwa gemeinsam mit E.ON beteiligt ist. Dafür sei im Vorfeld noch eine enorme Anschubfinanzierung erforderlich. Das Desertec-Projekt, das kommenden Montag gestartet werden soll, umfasst Schätzungen zufolge ein Volumen von bis zu 400 Mrd. Euro. Nach Ansicht von RWE bedürfe es einer Finanzierung auf Niveau des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, um die geplanten Kraftwerke in der Sahara ab 2020 ans Netz zu schicken. Neben zwischenstaatlichen und wirtschaftlichen sind dafür zudem in erster Linie die technologischen Herausforderungen enorm. Bei Strom-Überschuss könnten schließlich auch europäische Staaten von dem Vorhaben profitieren. Vorerst müsse jedoch die Energieversorgung afrikanischer Länder mit Solarstrom gesichert werden.
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