Kühl ohne Klimaanlage
Raumklimageräte belasten die Haushaltskasse erheblich: Bis zu 300 Euro im Jahr kann ein Klimagerät die Stromkosten nach oben treiben - und die private Ökobilanz entsprechend verschlechtern. Insbesondere tragbare Kompakt-Klimageräte verbrauchen viel Energie für wenig Leistung. Da sie die warme Raumluft mit einem Schlauch durch das geöffnete Fenster leiten, sind sie ineffizient und leistungsschwach. Selbst ein Kompakt-Klimagerät der höchsten Effizienzklasse A benötigt daher 460 Kilowattstunden in den heißen Wochen, kostet den Verbraucher damit knapp 100 Euro im Jahr und belastet die private Ökobilanz mit 287 Kilogramm CO2. Das Bündnis energieeffizienz - jetzt! der führenden Umwelt- und Verbraucherschutzverbände rät daher den Verbrauchern, mobile Klimageräte nicht zu kaufen.
Wer seine Räume unbedingt mit Strom kühlen will, sollte ein sogenanntes Split-Gerät von einem ausgebildeten Fachhandwerker installieren lassen. Split-Geräte bestehen aus zwei Apparaten, die innerhalb und außerhalb des Gebäudes angebracht werden. Aber auch ein Split-Gerät der Effizienzklasse A braucht 540 Kilowattstunden pro Jahr und verursacht damit 337 Kilogramm CO2.
Verbraucher werden in Bau- und Elektromärkten gar nicht oder nur ungenügend über Stromkosten, Energieeffizienz und sachgemäße Handhabung der Klimageräte aufgeklärt, hat das Bündnis energieeffizienz - jetzt! in bundesweiten Testbesuchen herausgefunden. Der BUND und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) haben für das Bündnis bundesweit 44 Bau- und Elektromärkte der großen Handelsketten getestet. Besonders negativ ist den Testkäufern aufgefallen, dass die Bau- und Elektromärkte die Kennzeichnungspflicht nicht einhalten. Laut EU-Recht müssen Raumklimageräte mit dem rot-gelb-grünen Effizienzlabel und der entsprechenden Effizienzklasse gekennzeichnet sein. Fast 40 Prozent der untersuchten Bau- und Elektromärkte zeichnet die Geräte jedoch überhaupt nicht oder fehlerhaft aus, haben die DUH-Recherchen ergeben.
Das Bündnis empfiehlt Verbrauchern die in Mitteleuropa bewährten Kühltechniken für Wohnraum und Büro:
- Schatten spenden: Die von der Sonne beschienenen Fenster mit Vorhängen, Jalousien, Markisen oder Rollos abschatten. In den heißen Stunden über Mittag eventuell sogar die Fenster schließen, damit die heiße Luft nicht in die Räume drückt.
- In den kühlen Stunden lüften: Morgens und nachts kräftig lüften und dafür sorgen, dass die warme Luft nach draußen strömt.
- Ventilatoren sind besser als Klimageräte: Wenn die Luft doch mal dick wird, sorgen Stand- oder Deckenventilatoren für Erfrischung. Sie verbrauchen deutlich weniger Strom als ein Klimagerät.
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