Störungen vor AKW erwartet
Die Polizei stellt sich auf Störungen des Festaktes zum 25-jährigen Betrieb des Atomkraftwerks Grohnde bei Hameln ein. Atomkraftgegner hätten zwar keine größeren Demonstrationen angemeldet, Aktionen könnten aber nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. "Für den Fall der Fälle sind wir gerüstet." Der Energiekonzern E.on feiert am Mittwoch in Grohnde "25 Jahre sicheren und umweltfreundlichen Betrieb" des Reaktors. Den Festvortrag hält Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU).
Umweltschützer sprachen von einem "zweifelhaften Jubiläum". In dem Kraftwerk hätten sich seit der Inbetriebnahme insgesamt 210 Pannen ereignet. Darunter seien Leckagen im Kühlsystem, der Ausfall von Pumpen, Fehler im Notstromaggregat sowie Risse an Brennelementen gewesen. Die Linke im niedersächsischen Landtag riet Wulff vom Besuch des Festaktes in Grohnde ab. Die mehr als 200 Pannen seien "kein Grund zum Feiern".
Das Kraftwerk an der Weser gehört zu 83,3 Prozent E.on Kernkraft und zu 16,7 Prozent den Stadtwerken Bielefeld. In der Anlage arbeiten derzeit 345 Männer und Frauen. Mit einer Leistung von 1.360 Megawatt zählt Grohnde zu den größten deutschen Atomkraftwerken.
Im April 2006 wurde auf dem Betriebsgelände ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente in Betrieb genommen. Im Herbst wird ein Transport von plutoniumhaltigen Mischoxid-Brennelementen aus Großbritannien nach Grohnde erwartet. Am 19. März 1977 gab es am Bauplatz des Atomkraftwerk Grohnde schwere Zusammenstöße zwischen 20.000 Demonstranten und der Polizei. Hunderte Menschen wurden dabei verletzt und festgenommen.
(ddp/rpl/pon)
(ddp/rpl/pon)
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