Solarturm in Jülich geht ans Netz
In Jülich wird am Donnerstag ein Solarturm in Betrieb genommen, der mithilfe einer speziellen Technik besonders effektiv Sonnenenergie in Strom umwandeln kann. Für den praktischen Gebrauch in Deutschland eignet sich die Technik jedoch nicht – die an dem Projekt beteiligten Forscher in Jülich wollen in erster Linie Erkenntnisse über die neue Technologie gewinnen, um sie zur Produktreife zu bringen.
Das Kernstück des Solarturms ist ein Receiver aus Siliziumcarbid, in dem konzentrierte Sonnenstrahlen hin und her reflektiert werden. Die Sonnenstrahlen werden von über 2.000 Spiegeln in den Receiver gelenkt. Ein Gebläse führt dazu, dass sich die Luft im Solarturm bis auf 700 Grad Celsius erhitzen soll – je höher die Temperatur, desto effektiver die Umwandlung in elektrischen Strom. Mit der heißen Luft wird dann im Wärmetauscher Wasser erhitzt, der eine Turbine antreibt, wie sie auch in Kohle- oder Gaskraftanlagen benutzt wird. Der Solarturm soll eine Leistungskapazität von 1,5 Megawatt erreichen.
Das Projekt hat mehr als 23 Millionen Euro gekostet, von denen mehr als die Hälfte aus öffentlichen Förderprogrammen stammt, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. Die deutschen Forscher sind indes nicht die Einzigen, die diese neue Technologie erforschen. In Südspanien läuft bereits eine ähnliche Versuchsanlage.