Studie stellt neues EU-Energiespar-Label in Frage
Mit einem neuen Energiespar-Label will die EU die Verbraucher dazu animieren, bei dem Kauf von elektronischen Haushaltsgeräten mehr Wert auf deren Energieeffizienz zu legen. Eine schweizerische Studie der Universität St. Gallen hat die Auswirkungen des geplanten neuen Labels auf die Verbraucher untersucht und bewertet den Plan kritisch.
Bislang wird die Energieeffizienz elektronischer Geräte mithilfe einer Skala von A – G dargestellt. Mittlerweile werden die meisten Geräte den ersten drei Kategorien A – C zugeordnet. Das führt in der Konsequenz dazu, dass die aktuellen Kategorien nicht mehr stark genug differenzieren. Deshalb beabsichtigt die EU, die ersten drei Kategorien in Unterkategorien aufzuschlüsseln.
Zu kompliziert, nicht effektiv, kontraproduktiv
Die Forscher der St. Gallener Universität kommen in ihrer Studie jedoch zu dem Ergebnis, dass weitere Unterkategorien im Rahmen des aktuellen Energiespar-Labels für die Verbraucher zu kompliziert und kontraproduktiv sind.
Die Forscher untersuchten die Auswirkungen des neuen energiespar-Labels anhand der Reaktionen deutscher Verbraucher, die ein Fernsehgerät kaufen wollten. Diese wurden im Verkaufsgespräch mit dem neuen Energiesparlabel und dem alten Enrgiesparlabel konfrontiert. Dabei zeigte sich, dass die Zahlungsbereitschaft für energieeffiziente Geräte mit dem neuen Energiespar-Label abnahm.
Stimmt die Zahungsbereitschaft der Verbraucher nicht, hat das negative Konsequenzen für die Industrie: Sie hat keinen Anreiz mehr, besonders energieffiziente Geräte herzustellen. Das Energiesparlabel würde so seinen Zweck verfehlen. Die Forscher raten der EU deshalb, die Kriterien für die aktuellen Energiespar-Label durch strengere zu ersetzten, statt neue Unterkategorien einzuführen.