Studie stellt neues EU-Energiespar-Label in Frage

04.09.2009 von

Mit einem neuen Energiespar-Label will die EU die Verbraucher dazu animieren, bei dem Kauf von elektronischen Haushaltsgeräten mehr Wert auf deren Energieeffizienz zu legen. Eine schweizerische Studie der Universität St. Gallen hat die Auswirkungen des geplanten neuen Labels auf die Verbraucher untersucht und bewertet den Plan kritisch.

Bislang wird die Energieeffizienz elektronischer Geräte mithilfe einer Skala von A – G dargestellt. Mittlerweile werden die meisten Geräte den ersten drei Kategorien A – C zugeordnet. Das führt in der Konsequenz dazu, dass die aktuellen Kategorien nicht mehr stark genug differenzieren. Deshalb beabsichtigt die EU, die ersten drei Kategorien in Unterkategorien aufzuschlüsseln.

Zu kompliziert, nicht effektiv, kontraproduktiv

Die Forscher der St. Gallener Universität kommen in ihrer Studie jedoch zu dem Ergebnis, dass weitere Unterkategorien im Rahmen des aktuellen Energiespar-Labels für die Verbraucher zu kompliziert und kontraproduktiv sind.

Die Forscher untersuchten die Auswirkungen des neuen energiespar-Labels anhand der Reaktionen deutscher Verbraucher, die ein Fernsehgerät kaufen wollten. Diese wurden im Verkaufsgespräch mit dem neuen Energiesparlabel und dem alten Enrgiesparlabel konfrontiert. Dabei zeigte sich, dass die Zahlungsbereitschaft für energieeffiziente Geräte mit dem neuen Energiespar-Label abnahm.

Stimmt die Zahungsbereitschaft der Verbraucher nicht, hat das negative Konsequenzen für die Industrie: Sie hat keinen Anreiz mehr, besonders energieffiziente Geräte herzustellen. Das Energiesparlabel würde so seinen Zweck verfehlen. Die Forscher raten der EU deshalb, die Kriterien für die aktuellen Energiespar-Label durch strengere zu ersetzten, statt neue Unterkategorien einzuführen.
 

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter