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Jede zweite Solarfirma gefährdet?
Das weithin prognostizierte Branchensterben der Solarfirmen ließ bisher auf sich warten. Im kommenden Jahr soll es jedoch soweit sein und sogar noch dramatischer ausfallen als bislang angenommen: Rund die Hälfte der weltweiten Hersteller dürften 2010 nicht überleben, wie US-Medien unter Berufung auf Daten des Marktforschungsunternehmens The Information Network berichten. "Wir erwarten Konsolidierungserscheinungen in der Solarbranche, allerdings bei Weitem nicht in dem Ausmaß", stellt Carsten Körnig klar, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft http://www.solarwirtschaft.de.
Die Finanzkrise habe besonders zu Verzögerungen bei Großprojekten geführt, wovon Deutschland weniger betroffen sei als andere Länder. Zudem schrumpfte mit dem Einbruch des spanischen ein wichtiger Absatzmarkt spürbar. "Für die kommenden zwei Jahre sehen die Prognosen mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von rund 15 Prozent dennoch recht zuversichtlich aus", meint Körnig. Der Analyst Robert Castellano erkennt in der krisenbedingten Überproduktion die Ursache für die massiven Turbulenzen des Sektors. Besonders das schnell wachsende Angebot aus der stark geförderten chinesischen Solarwirtschaft sei dafür ausschlaggebend. Mittlerweile geht die Branche sogar einem Dumpingverdacht aus China nach. "Einige asiatische Modulhersteller verkaufen derzeit anscheinend unter ihren effektiven Herstellungskosten", heißt es in einem Hintergrundpapier des BSW.
Die Solarfirmen haben Castellano zufolge im Krisenjahr 2009 riesige Lagerbestände aufgebaut und enorme Überkapazitäten geschaffen. Zudem setzt der seit Monaten anhaltende Modulpreisverfall den Herstellern zu. Gerade angesichts der nunmehr niedrigen Preise steigt jedoch das Interesse an den Solarmodulen wieder spürbar an. So sind etwa die Energiekonzerne auf den Geschmack der alternativen Energieform gekommen, da sich Investitionen mittlerweile stärker rentieren als bisher. Den Stromversorgern dürfte daher eine Schlüsselrolle im Wettbewerbsdruck der Solarfirmen zukommen. Allein E.on plant bis 2011 Ausgaben im Bereich Erneuerbare Energien in Höhe von rund acht Mrd. Euro. Ein hoher Anteil davon soll auf die Photovoltaik entfallen. (pt)
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