Jede zweite Solarfirma gefährdet?
Die Finanzkrise habe besonders zu Verzögerungen bei Großprojekten geführt, wovon Deutschland weniger betroffen sei als andere Länder. Zudem schrumpfte mit dem Einbruch des spanischen ein wichtiger Absatzmarkt spürbar. "Für die kommenden zwei Jahre sehen die Prognosen mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von rund 15 Prozent dennoch recht zuversichtlich aus", meint Körnig. Der Analyst Robert Castellano erkennt in der krisenbedingten Überproduktion die Ursache für die massiven Turbulenzen des Sektors. Besonders das schnell wachsende Angebot aus der stark geförderten chinesischen Solarwirtschaft sei dafür ausschlaggebend. Mittlerweile geht die Branche sogar einem Dumpingverdacht aus China nach. "Einige asiatische Modulhersteller verkaufen derzeit anscheinend unter ihren effektiven Herstellungskosten", heißt es in einem Hintergrundpapier des BSW.
Die Solarfirmen haben Castellano zufolge im Krisenjahr 2009 riesige Lagerbestände aufgebaut und enorme Überkapazitäten geschaffen. Zudem setzt der seit Monaten anhaltende Modulpreisverfall den Herstellern zu. Gerade angesichts der nunmehr niedrigen Preise steigt jedoch das Interesse an den Solarmodulen wieder spürbar an. So sind etwa die Energiekonzerne auf den Geschmack der alternativen Energieform gekommen, da sich Investitionen mittlerweile stärker rentieren als bisher. Den Stromversorgern dürfte daher eine Schlüsselrolle im Wettbewerbsdruck der Solarfirmen zukommen. Allein E.on plant bis 2011 Ausgaben im Bereich Erneuerbare Energien in Höhe von rund acht Mrd. Euro. Ein hoher Anteil davon soll auf die Photovoltaik entfallen. (pt)
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