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Das "Zuhause-Kraftwerk" von VW kommt
Der Öko-Stromanbieter Lichtblick und Volkswagen wollen mit eigenen Minikraftwerken den Energiemarkt aufmischen und in Konkurrenz zu den etablierten Versorgern treten. Wie die beiden Unternehmen am Mittwoch bei der Unterzeichnung eines Partnerschaftsabkommens in Salzgitter mitteilten, produziert Volkswagen die hoch effizienten Blockheizkraftwerke, die von modernen Gasmotoren aus eigener Fertigung angetrieben werden. Lichtblick vertreibt die Anlagen als sogenannte Zuhause-Kraftwerke und setzt sie für ein neues, dezentrales Konzept der Wärme- und Stromversorgung ein. Die Kraftwerke werden nach ersten Informationen rund 5.000 Euro kosten.
Dies sind die Eckdaten des Lichtblick-Angebotes, das ab 2010 zuerst nur in Hamburg angeboten wird:
- Der Kunde schließt mit LichtBlick einen Wärmeliefervertrag über zehn Jahre mit einer Mindestlaufzeit von lediglich zwei Jahren ab
- Das ZuhauseKraftwerk bleibt in Besitz von LichtBlick. Der Kunde zahlt für die Standardinstallation lediglich einen Zuschuss von 5.000 Euro. Im Preis enthalten ist der Ausbau und die Entsorgung
eines bestehenden Gasheizkessels sowie der Einbau des ZuhauseKraftwerks mit den erforderlichen Wärmespeichern - Das kompakte LichtBlick-ZuhauseKraftwerk und der zugehörige Wärmespeicher brauchen nur wenig Platz. Die Anlage wird innerhalb von zwei Tagen schnell und sauber eingebaut. Sie ist anschlussfertig und lässt sich problemlos in die Haustechnik integrieren
- LichtBlick zahlt dem Kunden eine monatliche Miete von 5 Euro für die Aufstellung des ZuhauseKraftwerks im Heizungsraum
- Der Kunde profitiert von fairen und transparenten Preisen: LichtBlick berechnet nur die tatsächlich verbrauchte Wärme und koppelt den Wärmepreis an den Gaspreisindex des Statistischen
Bundesamtes. Für Hamburg liegt der Wärmpreis zunächst bei 5,79 Cent pro Kilowattstunde - Der monatliche Grundpreis liegt bei 20 Euro. Darin enthalten ist ein umfassendes Servicepaket
- LichtBlick kümmert sich um Wartung, Reparaturen, Versicherung und den Schornsteinfeger
- LichtBlick zahlt dem Kunden zusätzlich einen Bonus von 0,5 Cent pro ins Netz eingespeister Kilowattstunde Strom
Die "Zuhause-Kraftwerke" sollen künftig nicht nur lokal Gebäude mit Wärme versorgen, sondern von Lichtblick über Computer zu einem modernen Großkraftwerk vernetzt werden. Viele kleine Einheiten bildeten eine große, leistungsfähige Gemeinschaft, sagte Lichtblick-Vorstandsvorsitzender Christian Friege. Lichtblick wolle 100.000 dieser Kraftwerke zu Deutschlands größtem virtuellen Gaskraftwerk vernetzen. Mit einer Leistung von 2.000 Megawatt erreicht dieses dezentrale Gaskraftwerk den Angaben zufolge die Kapazität von zwei Atomkraftwerken.
Während die "Zuhause-Kraftwerke" auf Nachfrage Strom erzeugen, wird die dabei entstehende Wärme gespeichert. Die Gebäude können so den Angaben zufolge jederzeit zuverlässig mit Heizenergie und Warmwasser versorgt werden. Die Mini-Kraftwerke sparten bereits heute bis zu 60 Prozent Kohlendioxid gegenüber der herkömmlichen Wärme- und Stromerzeugung. Mehr Informationen zu Mini-und Mikro-KWK-Anlagen inklusive Geräteübersicht finden Sie hier.
Lichtblick wolle die Anlagen in Zukunft mit regenerativem Biogas betreiben, sagte Friege. Dann liefen sie sogar klimaneutral. Lichtblick werde die Kraftwerke zunächst in Hamburg an den Markt bringen. Ab Frühjahr 2010 könnten die ersten Anlagen eingebaut werden. VW-Vorstandsmitglied Werner Neubauer wertete die Partnerschaft mit Lichtblick als "erneuten Beweis der technischen Kompetenz unserer Ingenieure". Volkswagen bringe sein Expertenwissen im Bau von Pkw-Serienmotoren sowie die Fähigkeit zur Produktion großer Stückzahlen in diese Kooperation ein. Gleichzeitig würden mit dem Projekt nachhaltig Arbeitsplätze im Werk Salzgitter und an weiteren Konzernstandorten gesichert.
Friege sagte, sein Unternehmen schlage mit dem Vertrieb der kleinen Kraftwerke und der dezentralen Stromerzeugung "ein neues Kapitel der intelligenten Energieversorgung" auf. Als größter unabhängiger Energieanbieter in Deutschland wisse man, wie die Strom- und Gasmärkte funktionierten und wie man einen erfolgreichen Vertrieb organisiere.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) begrüßte den Plan. In der Kombination aus Erneuerbaren Energien und flexiblen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen liege die Zukunft, sagte er. Mit den Mini-Kraftwerken könne jeder "ohne großen Aufwand zu Hause Strom und Heizwärme erzeugen". Dies schone das Klima und den Geldbeutel der Verbraucher. Zudem zeige sich "einmal mehr, wie durch Investitionen in den Klimaschutz neue Arbeitsplätze entstehen", sagte der Ressortchef weiter.
(ddp/stromtipp.de)
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