CDU/FDP in NRW wollen AKW "jahrzehntelang" behalten
Die CDU/FDP-Landesregierung in NRW will längere Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke. "Deutschland braucht weiterhin den Mix aus fossilen und erneuerbaren Energieträgern sowie Kernenergie", sagte Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) am Freitag im Düsseldorfer Landtag. Als "Brückentechnologie" sei die Atomenergie noch "jahrzehntelang" notwendig. Den Bau neuer Atomkraftwerke in NRW lehne die Regierung ab, betonte Thoben. Zugleich wies sie jedoch auf Neubau-Projekte in anderen Staaten hin. Im Streit um ein mögliches atomares Endlager unterstützte die Ministerin die Haltung des CDU-Teils der Bundesregierung, den Salzstock Gorleben weiter zu erkunden.
Gerade nach der erfolgreichen Klage gegen das Kohlekraftwerk in Datteln müssten Atommeiler länger laufen, betonte der FDP-Wirtschaftsexperte Dietmar Brockes. SPD und Grüne plädierten für ein Festhalten am Ausstieg aus der Atomenergie. Angesichts der Probleme in alten Pannenreaktoren sei dies der einzig verantwortbare Weg, so die Haltung der Opposition.
Der niedersächsische Standort Gorleben sei nicht akzeptabel, sagte Grünen-Fraktionsvize Reiner Priggen. Die Lagerung von hochgiftigem Atommüll in Salzstöcken unter der Erde sei generell zu riskant. Priggen warf Thoben "Jubelarien" für die Atomkraft vor. In Nordrhein-Westfalen gibt es mehrere Atomanlagen, etwa das Transportbehälterlager Ahaus und die Urananreicherungsanlage Gronau sowie das 1994 von der damaligen SPD-Landesregierung abgeschaltete Atomkraftwerk Würgassen. 1989 war nach technischen Problemen zudem der Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop stillgelegt worden.
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