Verbraucherschützer nehmen Solarförderung ins Visier

14.09.2009 von
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat die Bundesregierung "dringend" aufgefordert, die Milliarden teure Solarstromförderung zu kürzen. "Für die bis zum Jahr 2013 installierten Solaranlagen werden die Sromabnehmer nach Schätzungen 77 Milliarden Euro an Einspeisevergütung während der 20-jährigen Förderzeit zu zahlen haben", kritisierte der Präsident des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, laut Focus in einem Brief an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU).
 
Wie das Nachrichtenmagazin weiter aus dem Brief zitiert, wird die Einspeisevergütung für Solarstrom harsch kritisiert, die mit bis zu
43 Cent pro Kilowattstunde rund sechsmal höher als der durchschnittliche Börsenpreis für Strom liege. "Es ist daher dringend geboten, bereits für das Jahr 2010 die Einspeisevergütung für neue Solaranlagen um 30 Prozent zu reduzieren", mahnte Billen. Die aktuellen Vergütungssätze waren Ende Mai des vergangenen Jahres in einer Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes festgesetzt worden.
 
Manfred Panitz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), fordert die neue Bundesregierung nach der Bundestagswahl zum sofortigen Handeln auf: Deutscher Solarstrom sei teurer als Wüstenstrom von Desertec. Mit Hilfe von Solarkraftwerken werden zurzeit rund 4,5 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt. 23 Milliarden Euro wurden dafür seit Mitte der neunziger Jahre investiert. Dieser Summe stehen Investitionen von 60 Milliarden Euro gegenüber. Sie sind laut Desertec-Plan der Versorgung Deutschlands mit Wüstenstrom zuzurechnen. Bei Desertec geht es jedoch um 100 Milliarden Kilowattstunden. „Die Kosten für Desertec könnten sich vervielfachen. Dennoch würde der Aufwand für Wüstenstrom immer noch weit hinter dem Aufwand für die Förderung von Fotovoltaik in Deutschland liegen“, stellt Manfred Panitz fest.

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