E.on-Kraftwerk Datteln: Klage ausgeweitet

14.09.2009 von
Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und ein Landwirt haben ihre Klagen gegen den Bau des E.ON-Kohlekraftwerks in Datteln (Kreis Recklinghausen) ausgeweitet. Wie der BUND am Montag in Düsseldorf mitteilte, richten sich die Klagen nun auch gegen die von der Bezirksregierung Münster bereits gewährten Teilgenehmigungen für das Projekt. Nach Ansicht des BUND müssten die Arbeiten an der Baustelle aufgrund dieser Klageerweiterung nun eingestellt werden.
 
Bereits am Montag vergangener Woche hatten der BUND und der Landwirt einen Antrag zum sofortigen Baustopp bei der Bezirksregierung Münster eingereicht. Die Bezirksregierung hatte daraufhin angekündigt, zunächst keine weiteren Teilgenehmigungen für das Bauvorhaben zu erteilen. Die Entscheidung zu einem sofortigen Baustopp wurde vertagt, da man zunächst die schriftliche Urteilsbegründung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster in dem Fall abwarten wolle, hieß es.
 
Das OVG Münster hatte am 3. September den Bebauungsplan für das E.ON-Projekt aufgehoben. Als Grund hatte das OVG unter anderem angeführt, dass die Stadt Vorgaben zum Naturschutz und zum Schutz der Bevölkerung nicht ausreichend beachtet habe. Zudem werde das Kraftwerk zu nahe an einem Wohngebiet errichtet. Eine Revision gegen das Urteil ist nicht zugelassen.
 
Die Arbeiten an dem umstrittenen E.ON-Steinkohlekraftwerk in Datteln (Kreis Recklinghausen) gehen ungeachtet des drohenden Baustopps zunächst weiter. Derzeit könnten die Arbeiten an der Baustelle fortgesetzt werden, obwohl die Bezirksregierung Münster am Donnerstag entschieden habe, keine weiteren Teilgenehmigungen für das Projekt zu gewähren, sagte eine Sprecherin der E.ON-Kraftwerke GmbH der Nachrichtenagentur ddp. Wie lange die Arbeiten allerdings noch möglich sind, ist derzeit unklar.
Rund 2000 Menschen sind nach Angaben des Konzerns an der Baustelle im Einsatz.
 
 

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