Studie: Neubau konventioneller Kraftwerke überflüssig
„Nach den Ergebnissen der Studie sind alle Investitionen in zusätzliche fossile Kraftwerke, die auf eine dauerhafte Auslastung angewiesen sind, unwirtschaftlich. Denn diese Kraftwerke werden sich angesichts der realen Bedingungen von Angebot und Nachfrage auf dem Strommarkt nicht rentieren“, schlussfolgert Björn Klusmann, BEE-Geschäftsführer. Ebenso seien Laufzeitverlängerungen für Kernkraftwerke nicht ohne massive Einschnitte bei der Stromproduktion anderer Kraftwerke umsetzbar. Die installierte Leistung aller Kernkraftwerke allein würde in etwa den verbleibenden Bedarf an durchgängiger Stromproduktion aus nicht erneuerbaren Kraftwerken im Jahr 2020 decken. „Würde man also die Kernkraftwerke weiterlaufen lassen, müsste stattdessen ein Großteil der übrigen konventionellen Kraftwerke abgeschaltet werden. Doch dafür gibt es keine gesetzliche Grundlage“, erläutert Klusmann.
Faktisch drohe daher bei einer Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke stattdessen eine Einschränkung des Vorrangs Erneuerbarer Energien.
Die Ergebnisse der IWES-Studie belegten, dass ein kompletter Umbau der Stromversorgung in Deutschland anstehe. Mit den richtigen Rahmenbedingungen sei dieser Umbau schnell zu bewerkstelligen. Klusmann: „Die Politik muss den geltenden Vorrang für Erneuerbare Energien im Stromsektor konsequent durchhalten und in der Praxis durchsetzen. Dann erledigen sich Pläne für zusätzliche Kohlekraftwerke und Laufzeitverlängerungen fast von alleine.“ Erst recht, da der Ausbau Erneuerbarer Energien im Stromsektor auch nach 2020 weitergeht.