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RWE plant doch neue Kohlekraftwerke
Der Energiekonzern RWE treibt trotz anderslautender Ankündigungen Pläne für den Bau neuer Kohlekraftwerke in Deutschland voran. RWE Power lässt am Standort Arneburg bei Stendal in Sachsen-Anhalt prüfen, ob das dortige Areal des Unternehmens für einen künftigen Kraftwerksneubau geeignet ist, wie ein Unternehmenssprecher Dow Jones Newswires am Montag sagte. Die Stadt Arneburg lasse zurzeit einen neuen Flächennutzungsplan erstellen. RWE sei in diesem Zusammenhang auf die Stadtverwaltung mit der Bitte zugegangen, dass das 160 Hektar große Grundstück des Energiekonzerns "sehr deutlich als Kraftwerksstandort ausgewiesen werden soll".
Gleichzeitig habe der Stadtrat von Arneburg einen Beschluss gefasst, mit RWE einen Vertrag abzuschließen. "Dieser beinhaltet, dass RWE sich an den Kosten für die Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplanes beteiligen wird", sagte der Sprecher von RWE Power. Das bedeute aber nicht, dass das Unternehmen an dem Standort auch ein Kraftwerk bauen werde. Es gebe keine Vorentscheidung dazu.
Im vergangenen Jahr hatte das Essener Unternehmen seine Überlegungen für den Bau eines Kohlekraftwerks im Industrie- und Gewerbepark Altmarkt Arneburg der Kommunalverwaltung vorgestellt. Als Referenz galt das Kraftwerk Westfalen mit zwei Steinkohlekraftwerksblöcken. RWE sah damals für das Kraftwerk eine Bauzeit von vier bis fünf Jahren vor, wie aus Ratsdokumenten vom vergangenen Jahr hervorgeht, die Dow Jones Newswires vorliegen. Der Baubeginn wurde damals auf Ende Juni 2011 fixiert, so dass das Kraftwerk ab 2015/16 fertiggestellt werden sollte. Ein Sprecher der Kreisverwaltung Stendal hatte Anfang September einem Pressebericht zufolge bestätigt, dass es wieder "erste Vorgespräche" zu dem Projekt gegeben habe. Zu Jahresbeginn hatte der Vorstandschef von RWE Power, Johannes Lambertz, noch gesagt, man wolle wegen der Kosten für den CO2-Handel keine großen neuen Kohlekraftwerke in Westeuropa bauen.
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