WAZ: Atom gegen jede Menge Kohle
Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung beschäftigt sich in diesem Kommentar mit den Folgen, die eine Laufzeitverlängerung der AKW auf Kohlekraftwerke haben könnte:
"Käme die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, sie brächte eine gute Nachricht für die Gegner von Kohlekraftwerken. Es ist kaum vorstellbar, dass die Energieversorger sämtliche 28 geplanten Kohlekraftwerke bauen, wenn tatsächlich die Atom-Meiler länger laufen und zehn oder mehr Jahre eine bislang nicht eingeplante Strommenge zusätzlich produzieren. Es wäre eine neue Art Geschäftspolitik, wenn die vier großen Energiekonzerne, die sich 80 Prozent des Marktes teilen, plötzlich anfangen, derart viel Strom zu produzieren, dass die Preise stark sinken. Leider fehlt es dazu an Wettbewerb. Klar ist daher auch: Die Verlängerung der Laufzeiten machte es allen Wettbewerbern wie etwa dem Stadtwerke-Verbund Trianel schwerer, mit neuen Kohlekraftwerken in den Wettbewerb gegen die Elefanten anzutreten. Man darf gespannt sein, wie sich Schwarz-Gelb in den Verhandlungen schlägt. Immerhin geht es um viele Milliarden Euro, um Kohlendioxid-Ausstoß, den Wettbewerb, den Strompreis und um die Akzeptanz in der Bevölkerung. Wie Merkel zu sagen pflegt: Alles hängt mit Allem zusammen."
Thomas Wels (WAZ)