Ausstieg aus dem Ausstieg erhöht Strompreis
Die von der sich abzeichnenden Schwarz-Gelben-Koalition geforderte Verlängerung der AKW-Laufzeiten könnte nach Stromtipp.de-Recherchen den Strompreis erhöhen oder zumindest nicht sinken lassen. Der Grund hierfür: Die laufenden AKW in Deutschland sind alle über 20 Jahre im Betrieb und längst abgeschrieben. Schätzungen gehen davon aus, dass beim derzeitigen Strompreis jedes AKW jeden Tag einen Gewinn von einer Million Euro bringt.
Jedoch: Es gibt nur vier große Kraftwerksbetreiber in Deutschland. Diese ehemaligen Monopolisten sitzen auf einem Schatz, den neue Anbieter auf dem Markt nicht haben. Geld wird verdient bei der Stromproduktion, beim Vermieten der Stromnetze (ebenfalls in der Hand der "Großen Vier") sowie beim Stromverkauf. Bleiben die AKW länger am Netz, erhöht sich der Wettbewerbsvorteil der Altanbieter gegenüber den neuen Anbietern. Diese müssen sich nach wie vor allein auf die Erträge des Endkundengeschäftes konzentrieren.
Dem Wettbewerb auf dem Strommarkt wird der Ausstieg aus dem Ausstieg also nicht gut tun - der Markt wird gebremst, die Preise werden nicht fallen.