BUND: Atompolitik benachteiligt erneuerbare Energien
In einer Zwischenbilanz der Koalitionsverhandlungen zum Thema Energiepolitik spricht sich der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) deutlich gegen eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken aus – diese würde den Ausbau der erneuerbaren Energien gefährden und damit den Standort Deutschland schwächen.
Der BUND befürchtet, dass die zukünftige Atompolitik sowohl die bestehenden Arbeitsplätze als auch das Wachstumspotenzial der Erneuerbaren-Energie-Branche insgesamt gefährdet. Die Atomkraft ist nach Ansicht des Umweltschutzverbands als „Brückentechnologie“ überflüssig.
Der Energieexperte Uwe Leprich vom Saarbrücker Institut für Zukunftsenergiesysteme (IZES) schätzt, dass sich bei geeigneten politischen Rahmenbedingungen der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion in Deutschland von derzeit15 auf mindestens 40 Prozent im Jahr 2020 steigern ließe.
Dazu fordert der Energieexperte verstärkte Investitionsanreize zum Bau klimaschonender Kraft-Wärme-gekoppelter Energieanlagen und zur besseren Integration erneuerbarer Energien in die Stromnetze. „Langfristig können wir unseren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewinnen. 2050 benötigen wir kein einziges Atom- und Kohlekraftwerk mehr, höchstens noch ein paar Gaskraftwerke“, sagte Leprich.