Anti-Atomkraft-Bewegung will Proteste verschärfen
Die deutsche Anti-Atomkraft-Bewegung will ihre Proteste gegen den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke und den möglichen Bau eines Endlagers in Gorleben deutlich verschärfen.
In den kommenden Monaten werde es nicht nur Aktionen an den Standorten der Reaktoren und von Atommülllagern geben, sondern auch an den „Zentralen der Energiekonzerne“, heißt es in einer am Sonntag verbreiteten Abschlusserklärung eines bundesweiten Treffens von Bürgerinitiativen.
An dem zweitägigen Treffen im niedersächsischen Hitzacker beteiligten sich den Angaben zufolge Anti-Atom-Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet.
Ein Weiterbetrieb von Atomanlagen sei nicht zu verantworten, erklärten die Bürgerinitiativen.
Eine Verlängerung von AKW-Laufzeiten gefährde die Bevölkerung und diene „lediglich dem Zweck, den Atomkonzernen pro Tag und AKW circa eine Million Euro in die Tasche zu spülen.“ Die Behauptung, Atomkraftwerke trügen zur Klimarettung bei, sei eine „durchschaubare Werbelüge“.
Für den 7. November kündigten die Initiativen „dezentrale Aktionen im ganzen Bundesgebiet“ an. In den kommenden Monaten anstehende Transporte von Reaktor-Brennelementen sowie von Atommüll würden blockiert. An den „Stationen der Atomspirale“ wie der Urananreicherungsanlage seien Demonstrationen geplant. Man erwarte „ein deutlich verschärftes Klima in der energiepolitischen Auseinandersetzung“.
Bereits in der Nacht zum Sonntag hatten Atomgegner vorübergehend das Gelände des nahen Gorlebener Endlagerbergwerks besetzt. Nach Polizeiangaben wurden dabei mehrere Demonstranten vorübergehend in Gewahrsam genommen und Strafverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet. (ddp/rpl/kos)