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Heute Proteste gegen Atommülllager
Atomkraftgegner haben für den heutigen Samstag zu Protesten vor dem Atommülllager Morsleben im Landkreis Börde aufgerufen. Unter dem Titel "Illusionen zerplatzen" wollen der Bund für Umwelt- und Naturschutz BUND Sachsen-Anhalt und weitere Organisationen, zu der auch die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) gehört, gegen den geplanten Verbleib des eingelagerten Atommülls in dem Salzstock protestieren, kündigten die Initiatoren an.
Das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will den in Morsleben eingelagerten Atommüll in der Grube belassen und den Großteil der verbleibenden Hohlräume mit Beton zu verfüllen. "Nicht einmal der angeblich nur zwischengelagerte Atommüll soll geborgen werden", kritisierte Andreas Fox von der Bürgerinitiative Morsleben das Vorhaben. Der BUND beklagte eine aus seiner Sicht Ungleichbehandlung der Endlagerprojekte Asse und Morsleben. "Es ist doch merkwürdig, dass bei Asse ein aufwendiger öffentlicher Begleitprozess mit unabhängigen Wissenschaftlern finanziert wird, während das BfS für Morsleben nicht einmal bereit ist, die Rückholung als mögliche Schließungsvariante zu diskutieren", sagt Julia Wendenkampf vom BUND Sachsen-Anhalt.
Seit Donnerstag liegen die Planungsunterlagen zur Stilllegung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben öffentlich aus. Bis 21. Dezember können Einwände geäußert werden. In Morsleben lagern unterirdisch derzeit fast 37.000 Kubikmeter niedrig- und mittelradioaktive Abfälle, die unter anderem aus dem Betrieb von Kernkraftwerken, Forschungsreaktoren und aus der Medizin stammen.