Blackout in Brasilien - Babyboom in neun Monaten?
In dieser Nacht mussten mindestens 40 Millionen Brasilianer nach einen Kraftwerksausfall auf Strom verzichten - die Menschen steckten in Fahrstühlen fest, Flughäfen waren ohne Strom und auch die Ampeln spielten verrückt, so dass in über 800 Städten der Verkehr zusammenbrach.
Immer wieder geistert die Geschichte durch die Presse, dass riesige Stromausfälle den Verkehr auf eine ganz andere Art und Weise stimulieren würden: Neun Monate später, so die gängige Meinung, gäbe es einen Babyboom. Zuerst tauchte die Geschichte 1966 auf. Im Nordosten der USA gab es 1965 einen großen Stromausfall, unter anderem auch in New York. Im August 1966 veröffentlichte die New York Times in drei Berichten Zahlen, die belegen sollten, dass die New Yorker aus der Not eine Tugend gemacht und sich anderweitig beschäftigt hätten. Die Folge: Ein spürbarer Anstieg der Geburtenrate genau neun Monate später.
Die Geschichte ist zwar schön, doch sie wurde widerlegt. Allerdings erst 1970, als sich der Demograph J. Richard Udry der University of North Carolina die Zahlen genauer ansah. Resultat: Blackout und Babyboom, die Verbindung existiert nicht.