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Kosten der erneuerbaren Energien für Stromkunden
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben die prognostizierte EEG-Umlage für das Jahr 2010 veröffentlicht. Danach zahlen Verbraucher pro Kilowattstunde künftig 2 Cent für die Vergütung des Stroms aus Erneuerbaren Energien statt wie bisher geschätzt ca. 1,2 Cent. Gründe für die deutlich höhere Umlage im kommenden Jahr sind der Einbruch des Börsenpreises für Strom aufgrund der Wirtschaftskrise, veränderte Berechnungsmethoden nach der neuen Verordnung und ein schnelleres Wachstum der Erneuerbaren Energien.
- Wegen der Wirtschaftskrise ist die Stromnachfrage und damit der Strompreis an der Börse zurückgegangen. In Relation dazu wirkt die Umlage für den (wachsenden) EE-Strom-Anteil höher. Dieses Verhältnis wird schlagartig wieder günstiger, wenn Stromnachfrage und -börsenpreis wieder steigen.
- Durch die neue Ausgleichsmechanismusverordnung sind Bestandteile des Strompreises umgeschichtet worden: Waren früher Betriebs- und Ausgleichskosten für EEG-Strom Teil der Netznutzungsentgelte, so sind diese Kosten jetzt in die EEG-Umlage verschoben worden. Dies macht fast ein Viertel der scheinbaren Erhöhung der Umlage aus - und sollte eigentlich von den Stromkonzernen im Posten "Netzentgelte" wieder abgezogen werden.
- Die Erneuerbaren Energien sind in 2009 schneller als prognostiziert gewachsen, das macht etwa ein Drittel der Umlageerhöhung aus. Laut "Stromprognose 2020" von Bundesverband Erneuerbare Energie und Agentur für Erneuerbare Energien wird sich aus diesem Grund die EEG-Umlage auch noch bis ca. 2014 leicht nach oben entwickeln, bevor sie anschließend deutlich absinkt.

Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE): "Die Erneuerbaren Energien sind nicht die Kostentreiber, wie man an der Preisentwicklung der letzten Jahre sehen kann. Sie haben im Gegenteil einen kostensenkenden Effekt an der Strombörse. Die neue EEG-Umlage darf von den Stromkonzernen deshalb nicht zum Anlass für Strompreiserhöhungen genommen werden. Sie enthält zudem erstmals Kostenbestandteile, die vorher in den Netzentgelten enthalten waren. Diese müssen jetzt entsprechend sinken."
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