Münchens Windrad wird leuchten
Der weltweit größte rotierende Weihnachtsstern hat mit der Abnahme des TÜV Süd die letzte Hürde genommen, so dass der Beleuchtung der Kunstinstallation am 29. November nichts mehr im Wege steht. Dann werden der Siemens-Chef Peter Löscher und Münchens Oberbürgermeister Christian Ude das Windrad mit dem Namen "Stern des Südens" illuminieren. Das weltweit einzigartige technische Projekt hat Siemens in den vergangenen zwölf Monaten gemeinsam mit dem Münchner Multimedia-Künstler Michael Pendry entwickelt und umgesetzt.
Bei der ungewöhnlichen Nutzung des Windrades stand die Überprüfung der Sicherheit ganz weit oben auf der Liste: Im Mittelpunkt standen mögliche Einflüsse auf die Standsicherheit der Windkraftanlage, die Zuverlässigkeit der Energieübertragung vom stehenden auf den rotierenden Teil der Anlage und die störungsfreie Funktion der Sicherheitssysteme. „So fahren beispielsweise die Rotorblätter einer Windkraftanlage bei Sturm in eine sichere ‚Fahnenstellung‘, wodurch eine Beschädigung der Anlage vermieden wird“, erklärt Dr. Martin Webhofer von der Abteilung Windkraftanlagen bei TÜV SÜD.
Der Stern des Südens ist ein technisches Pionier- und Mammutprojekt: Die Lichtinstallation besteht aus 9.000 Leuchtdioden (LEDs) der Siemens-Tochter Osram, die so hell wie rund 20.000 Weihnachtskerzen leuchten. Bei gutem Wetter ist das Kunstobjekt 30 Kilometer weit zu sehen. Der Durchmesser des weltweit größten rotierenden Weihnachtssterns beträgt fast 70 Meter – so viel wie ein Fußballfeld. Fast 400 Meter an Stromkabeln wurden verlegt – das ist mehr als der Eifelturm hoch ist. Das Zusatzgewicht der Leucht-Installation beträgt 100 Kilogramm pro Rotorblatt. Die haften mit Weltraum-Superkleber am Windrad, denn bei windigen Bedingungen wirken Kräfte von 20 G auf die LEDs – das ist mehr als dreimal so stark wie die Kräfte, die bei einer Achterbahnfahrt wirken.