Solarflugzeug hebt bald ab
Das Solarflugzeug-Projekt Solar Impulse des Schweizer Abenteurers Bertrand Piccard geht in die nächste Runde. Nachdem der Prototyp des Solar-Segelflugzeugs in der Vorwoche bereits zwei Mal seine Fahrtüchtigkeit auf der Startbahn unter Beweis stellen konnte, soll das unter der Federführung von Piccard und dem Ingenieur André Borschberg konstruierte Flugzeug in wenigen Tagen zum ersten Mal abheben.
"Sobald es das Wetter zulässt, werden wir ab nächster Woche die ersten Hochgeschwindigkeitstests durchführen. Dann wird das Flugzeug auch zum ersten Mal einige Meter über der Erde schweben", erklärt Solar-Impulse-Sprecherin Rachel Bros de Puechredon. Verlaufen diese Tests zufriedenstellend, will man im Februar nächsten Jahres erste Flüge in größeren Höhen durchführen.
Ziel der nun eingeläuteten ersten Testphase ist ein 36h-Nonstop-Flug über zwei Tage und eine Nacht, den das Solarflugzeug allein mit Sonnenenergie bestreiten soll. Dieser ist bereits für das kommende Jahr geplant. "Es ist vorgesehen, dass das Flugzeug vor dem Start einen Tag lang seine Batterien im Freien auflädt. Untertags ist eine Flughöhe von 9.000 Meter geplant, in der Nacht wird das Flugzeug dann langsam auf 1.500 Meter absinken", so Bros de Puechredon.
Angetrieben wird das Flugzeug von vier elektrischen Zehn-PS-Motoren, die aus der Energie von 11.628 Solarzellen auf dem Flügel und dem horizontalen Stabilisator gespeist werden. Die spezielle thermische Isolation sorgt dafür, dass die Lithium-Polymer-Akkus auch bei minus 40 Grad Celsius in rund 9.000 Metern funktionieren. Trotz seiner Spannweite von 63,40 Metern, was in etwa der eines Airbus A-340 entspricht, kommt das Flugzeug auf verhältnismäßig geringe 1.600 Kilogramm Gewicht. Die Höchstgeschwindigkeit in der Luft beträgt 70 km/h.
(pte)
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