Politiker für Anbieterwechsel

30.11.2009 von
Politiker der neuen Bundesregierung bringen die Stromkunden in Bewegung: Angesichts der angekündigten Strompreis-Erhöhungen zum 01. Januar 2010 hatten u.a. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) die Kunden aufgefordert, sich für günstige und alternative Energieversorger zu entscheiden.
 
„Wir erleben auf dem Strommarkt eine ganze neue Dynamik“, sagt Robert Mundt, Vorstandsvorsitzender der FlexStrom AG. Durch das gesteigerte Wechselverhalten der Kunden entstehe endlich ein Wettbewerb. „Nur bei mehr Wettbewerb ist gesichert, dass Energie in Deutschland auf Dauer bezahlbar bleibt“, so Mundt. Auch das Stromkunden-Wechselbarometer von YouGovPsychonomics meldet einen historischen Höchststand: Mehr als jeder fünfte Haushalt plant demnach aktuell einen Wechsel des Stromanbieters.
 
Zum Jahresbeginn haben unter anderem die Versorger Vattenfall, EWE, entega und Energie Baden-Württemberg (EnBW) einen Anstieg ihrer Strompreise angekündigt. Auch zahlreiche Stadtwerke erhöhen den Grundversorgungstarif: Unter anderem werden die Stromkunden in Leipzig, Tübingen, Erlangen, Duisburg, Bonn, Leverkusen, Kassel, Wolfsburg und Rostock stärker zur Kasse gebeten – wenn sie sich nicht für einen günstigeren Stromtarif entscheiden. Die RWE-Tochter Eprimo erhöht in ihrem Grundversorgungsgebiet den Strompreis bei Langzeitverträgen sogar um rund 10 Prozent. Auch Ökostrom-Anbieter wie Lichtblick, Greenpeace Energy und die Elektrizitätswerke Schönau haben zum Jahreswechsel einen Preisanstieg angekündigt.
 
Die Bundesregierung macht den Stromkunden indes auch wenig Hoffnung auf ein Ende des Preisanstiegs. Auch die geplante Laufzeit-Verlängerung von Atomkraftwerken werde sich laut Umweltminister Röttgen nicht zu Billigstrom führen. Ein Großteil der zusätzlichen Einnahmen soll in Erneuerbare Energiequellen investiert werden, so Röttgen in der BILD-Zeitung. Die Verbraucherzentralen empfehlen deshalb den Wechsel: „Jeder hat die Möglichkeit seinen Stromanbieter zu wechseln und von diesem Recht sollte auch jeder Gebrauch machen“, sagt Holger Krawinkel, Energieexperte des Verbraucherzentrale Bundesverband.
Vielleicht interessiert Sie auch:

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter